Freitag, 2. Februar 2024

7 Terroirs

Das Gut Hermannsberg, Anfang des 20. Jahrhunderts als Königlich-Preussische Weinbaudomäne gegründet, war lange im Staatsbesitz. Ende des 20. Jahrhunderts wurde es privatisiert und später in "Gut Hermannsberg" umbenannt. Es verfügt über Spitzenlagen an der Nahe; insbesondere ist man in sieben als VdP-Grosse Lage klassifizierten Lagen begütert. Aus deren jüngeren Reben wird der Gutswein "7 Terroirs" gekeltert - er ist also quasi Zweitwein der Grossen Gewachse des Guts. Daneben gibt es einen zweiten, etwas preiswerteren trockenen Gutsriesling, den "Just".

Heute gab es den 2021er "7 Terroirs". Was soll ich sagen? Das ist in der Kategorie Gutsriesling ganz weit vorne und eine unbedingte Empfehlung.


2021 Gut Hermannsberg Riesling "7 Terroirs" 

Mittelgelb
Im Duft pikant und animierend mit Noten eher roter (Erdbeeren?) als gelber Früchte, daneben Kräuter, gewisse Komplexität
Am Gaumen straff und mit kühler Stilistik, gelbe und rote Früchte, animierende Säure, recht langes, pikant-mineralisches Finale
Großartiger Gutsriesling mit hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis.

88-90, bis 2025+


Donnerstag, 25. Januar 2024

Montrose und Durand

Zwei Gründe führten (im Dezember) zur Wahl dieses Weines. Erstens sollte es die letzte Flasche vor einer längeren Alkoholpause sein - also sollte etwas Besonderes ins Glas. Zweitens hatte ich kurz vorher einen "Durand" erworben. Das ist ein Korkenzieher, der besonders gut geeignet ist, um alte und beschädigte Korken intakt aus der Flasche zu befördern. Um den Durand standesgemäß einzuweihen, musste also ein älterer Wein her. Und in dieser Schnittmenge zwischen "besonders" und "älter" befand sich der 1982er Chateau Montrose. Die ersten beiden von insgesamt sechs Flaschen dieses Weines, getrunken vor Jahrzehnten, habe ich als eher uncharmant und sperrig in Erinnerung. Diese Flasche war sehr viel besser, und ich freue mich, noch drei zu haben :-)


 

1982 Chateau Montrose 

Beim Probeschluck direkt nach dem Öffnen viel Leder und etwas uncharmant. Drei Stunden in der Karaffe taten dem Wein gut: 

Mittleres Rot mit deutlichen orange-braunen Reifenoten
Mittelkräftiger, aber feiner Duft nach dunklen Früchten, Waldboden, etwas Zedernholz
Am Gaumen mit roter und dunkler Frucht, elegant, sehnig und ohne Fett, das Tannin abgeschmolzen bis auf einen Rest, der zusammen mit der Säure dem Wein eine schöne Struktur gibt. Recht lang.
Gemessen an Jahrgang und (heutigem) Status des Weinguts keine Offenbarung, aber ein sehr schöner, hervorragend gereifter Bordeaux. Hat offensichtlich viel Zeit gebraucht, denn der Wein gefällt mir jetzt besser als die ersten beiden Flaschen, die ich in grauer Vorzeit getrunken habe.

91-93, wird sicher nicht mehr besser, dürfte sich aber noch ein paar Jahre auf dem Niveau halten

Freitag, 12. Januar 2024

Ahr-Spätburgunder

Nachdem vor einiger Zeit Rieslinge von der Ahr an der Reihe waren (guckstu hier) nun wieder Spätburgunder. Eine bunte Mischung von Weinen, die im Herbst letzten Jahres bei uns "unter die Räder" kamen.


2018 Julia Bertram Spätburgunder "Handwerk" 

Recht helles, leuchtendes Rot
Im Duft Trockenkräuter, etwas rote Beeren, ein Hauch Schokolade
Wirkt am Gaumen kühl und sehr frisch mit belebender Säure. Rote Frucht (Johannisbeere?), verhaltenes Tannin, guter Trinkfluss, knapp mittellanger Abgang.
Vor über drei Jahren hatte ich "wohl eher jung trinken" geschrieben (guckstu hier), aber der Wein wirkt immer noch jugendlich-frisch.

86-88, bis 2025  


2019 Meyer-Näkel Spätburgunder "Grauwacke" 

Mittleres Rot
Eher zurückhaltender, delikater und primär rotfruchtiger (Erdbeeren!) Duft
Am Gaumen gut strukturiert mit stützendem Tannin und prägnanter Säure; saftige, leicht rauchige Frucht, ein Hauch Schokolade 

87-89, in den nächsten zwei bis drei Jahren trinken 


2018 Bertram-Baltes Ahrweiler Spätburgunder 

Recht helles Rot
Ausgeprägter Duft mit viel (eher roter) Frucht und dezenter Holzwürze
Am Gaumen elegant mit sehr schöner, saftiger Frucht und lebendiger Säure. Reifes Tannin verleiht dem Abgang schönen Biss.
Macht Spaß, und das bei moderatem Alkoholgehalt (12,5%)

88-90, bis 2025+


2018 Bertram-Baltes Dernauer Spätburgunder 

Helles bis mittleres Rot
In der Nase kräftige, aber auch ein wenig rustikal wirkende Frucht. Nach zwei Tagen ist das Rustikale verschwunden, der Duft ist jetzt elegant und rotfruchtig (Erdbeere)
Am Gaumen saftig mit schönem Trinkfluß und lebhafter Säure 

87-89, bis 2025+ 

 

2020 Bertram-Baltes Spätburgunder "Treibgut" 

Helles bis mittleres Rot, am Rand altrosa
Kraftvoller Duft mit grünholzigen Noten, herb wirkender roter Frucht (Kirsche), gewürzigen Noten (Piment?) und einem Hauch Schokolade. Mit mehr Luft bindet sich die grünholzige Note ein und wird zu einer frischen, mentholigen Note, die mit der Frucht bestens harmoniert.
Das erste Wort, dass mir beim Gaumeneindruck einfällt, ist "transparent". Elegant und nachhaltig trotz des ausgesprochen niedrigen Alkoholgehalts (12%). Herb-saftige rote Frucht, lebhafte Säure. Dezente Holzwürze, langer Nachhall.
Ein jetzt schon sehr gut (an)trinkbarer Spätburgunder mit Potential. 

90-92, bis 2030



2021 Sermann Dernauer Pfarrwingert Spätburgunder 

Recht helles Rot
Duft von mittlerer Intensität nach dunklen Früchten (Kirsche) und etwas Schokolade, mit mehr Luft auch Gewürznoten 
Am Gaumen noch etwas ungestüm, wieder dunkle Früchte mit etwas Schokolade, dezente Gewürznote, lebhafte Säure und eher zurückhaltendes Tannin, mineralisch, recht lang, Potential.

89-91+, sollte noch etwas reifen

Freitag, 5. Januar 2024

All that glitters

Im Sommer begegnete mir bemerkenswerte Werbung für einen neuen österreichischen Sauvignon blanc. Bemerkenswert daran war erstens das elitär anmutende Konzept, das sich ausdrücklich an die Spitzengastronomie richtete, und zweitens der Preis - pro Flasche werden Endkunden gegenüber 180 Euro aufgerufen. Für einen Sauvignon, zumal ohne Track Record, ist das eine erstaunliche Summe. 

Vermarktet wird der Wein (gemeinsam mit drei weiteren Weißweinen aus anderen Rebsorten, für die etwas niedrigere, aber ebenfalls dreistellige Preise aufgerufen werden) unter dem Namen "Signum". Der Name des Winzers, Thomas Rothschädel, war mir zuvor unbekannt. Der Wein stammt aus der Ried Kreuzberg in Leutschach in der Südsteiermark. Der Boden dort enthält anscheinend Turmalin. Dem entsprechend trägt der Wein das Wort "Turmalin" im Namen. Ob Turmalin im Boden Einfluß auf Charakter und Qualität des Weins hat, weiß ich nicht; ich habe dergleichen jedenfalls noch nie gehört. 

Mir bot sich die Gelegenheit, eine Flasche des Sauvignon "Turmalin" zu einem Bruchteil des normalen Preises zu erwerben. Die habe ich dann über mehrere Tage hinweg und zusammen mit einem adäquaten "Sparringspartner", dem Sauvignon blanc Zieregg vom Weingut Tement aus gleichem Jahr, verkostet.

 


2018 Signum Blanc Sauvignon Blanc Ried Kreuzberg "Turmalin"

Mittelgelb mit leichtem Grünschimmer
Direkt nach dem Öffnen feiner, recht komplexer und unaufdringlicher Duft nach Holunderblüte und exotischen Früchten, etwas Wachs. Auch am zweiten Tag eher zurückhaltend, aber sehr fein. Am vierten Tag wirkt der Duft intensiver mit sehr feiner Sortencharakteristik
Am Gaumen vergleichsweise schlank, aber nachhaltig, dezente und unaufdringliche Sortencharakteristik, leichte Rauchnote (vom Ausbau in Holz?), noch unentwickelt, betont trocken, langer Nachhall.
Ein "leiser", aber sehr feiner Sauvignon mit Zukunft.

92-94, könnte noch zulegen und hat klares Lagerpotential


2018 Tement Sauvignon Blanc Ried Zieregg 

Mittel- bis Goldgelb
Direkt nach dem Öffnen rauchiger Duft mit Noten exotischer Frucht, etwas frisch geschnittenes Gras, Kräuter. Am zweitenn Tag komplexer und sehr animierend. Am vierten Tag unverändert, vielleicht noch etwas intensiver.
Wirkt am Gaumen sehr konzentriert, dabei aber noch weitgehend unentwickelt, wieder dezente Noten eher exotischer Frucht, leicht rauchig, langes, herb-saftiges Finale.

92-94, sollte noch ein paar Jahre liegen 


Fazit: Der Signum ist ein hervorragender Sauvignon. Er ist ein "leiser" und sehr feiner Wein mit viel Potential. Wer ihn jetzt schon trinken möchte, sollte ihn unbedingt dekantieren und große Gläser nehmen. Der "Zieregg" ist qualiativ auf ähnlichem Niveau, hat aber einen anderen Charakter, so dass er nicht der ideale Partner war. Wäre der Turmalin in der gleichen Preisklasse wie der Zieregg, so wäre er eine gute, stilistisch unterschiedliche Alternative dazu. Tatsächlich kostet er allerdings etwa dreimal so viel, und da bin jedenfalls ich dann raus.



Samstag, 30. Dezember 2023

von der Fels

Seit mindestens 2001 gibt es beim Weingut Keller den Riesling "von der Fels". Gemäß den VdP-Richtlinien ist das ein Gutswein (da weder Ort noch Lage angegeben sind), aber man munkelt, dass der Wein aus den großen Lagen des Gutes stammt (etwa aus jüngeren Reben) und daher als so eine Art Zweitwein der Großen Gewächse gelten kann. Aber so ganz genau weiß man es nicht. Ist auch nicht so wichtig, solange die Qualität stimmt.

Mittlerweile ist der von der Fels im Handel nicht mehr ohne weiteres zu bekommen. Wer das Glück hat, ab Weingut kaufen zu können, erhält für knapp über 20 Euro einen sehr guten Gegenwert. Am Sekundärmarkt werden aber deutlich höhere Preise aufgerufen. 

Nach meiner Erfahrung ist der von der Fels ein sehr guter Riesling, der nicht nur lagerfähig ist, sondern oft auch Zeit braucht. Meine (zu früh getrunkenen) 2005er haben mir keinen rechten Spaß gemacht - aber was für ein toller Wein das geworden ist, kann man unten sehen. Anfang Dezember gab es nämlich in Köln die Gelegenheit, die Jahrgänge 2005 bis 2019 zu verkosten, und das habe ich mir nicht entgehen lassen.





2005 Keller Riesling "von der Fels"

Toller Duft mit kräftigen gelbfruchtigen Aromen, mineralisch und animierend
Auch am Gaumen schöäne Frucht, ausgeprägte Säure, leichter Süßeeindruck
Sehr schön und toll gereift. 

92-93, Potential für weitere Jahre 


2006 Keller Riesling "von der Fels"

Im Duft etwas verhaltener als der 2005er, wieder gelbfruchtig, etwas Karamell
Am Gaumen reife Frucht, auf hohem Niveau fehlt hier aber etwas Spannung. 

89-91

 

2007 Keller Riesling "von der Fels"

Der Duft war anfangs nicht ganz sauber mit einer an Plastik erinnernden Note. Ich hatte den Eindruck, dass das besser wurde und dieser Ton vielleicht ganz verschwunden wäre, aber da die Probe weiterging. liess sich das nicht mehr verifizieren. Daher: 

ohne Bewertung.


2008 Keller Riesling "von der Fels"

Im Duft zunächst gemüsige Noten (Spargel?), mt mehr Luft auch gelbe Früchte
Sehr trinkanimierend mit kräftiger Säure, leichter Süßeeindruck

88-90, Potential für weitere Jahre 

 

2009 Keller Riesling "von der Fels"

Vergleichsweise verhaltener Duft, bei dem etwas Vanille neben die Frucht tritt
Schöne Reife, leicht rotfruchtiger Eindruck, passende Säure, leichter Süßeeindruck.
Jetzt auf dem Höhepunkt und sehr stimmig. 

89-91

2010 Keller Riesling "von der Fels"

In der Nase reife Frucht mit exotischem Einschlag, mit Luft auch Karamell
Am Gaumen hohe Reife, geht etwas in die Breite 

85-87, trinken 


2011 Keller Riesling "von der Fels"

Schöne gelb- und ansatzweise auch rotfruchtige Nase
Am Gaumen mit schöner Frucht, sehr stimmig 

89-91


2012 Keller Riesling "von der Fels"

Wirkt in der Nase kühler und "grüner" als die Vorgänger, eher verhalten
Spürbarer Süßeeindruck, schöne Reife, stimmig 

88-90 


2013 Keller Riesling "von der Fels"

In der Nase ausgeprägt gelbfruchtig (erinnert an den 2010er), mit Luft ins Exotische spielend
Am Gaumen reif mit kräftiger Säure.
Erinnert auch hier an den 2010er, aber weniger in die Breite gehend und daher etwas besser 

86-88

 

2014 Keller Riesling "von der Fels"

Eher verhalten-gelbfruchtiger Duft
Wenig Frucht, dominierende Säure, leichter Süßeeindruck 

83-85

 

2015 Keller Riesling "von der Fels"

Sehr schöner Duft nach gelben Früchten und etwas kandierter Zitrusfrucht
Auch am Gaumen schöne Frucht und hervorragend integrierte Säure, sehr stimmig 

91-93, Potential bis sicher 2030 

 

2016 Keller Riesling "von der Fels"

Intensiver Duft, aber nicht ganz auf dem Niveau des 2015ers, kandierte Gelbfrüchte 
Am Gaumen stimmig mit passender Säure und einer Aromatik, die sich nicht gut in Worte fassen läßt (was nicht abwertend gemeint ist)

89-91


2017 Keller Riesling "von der Fels"

Sehr feine Nase, elegant und filigran
Am Gaumen kühl wirkend mit prononcierter Säure, Mirabelle, sehr fein 

90-92, Potential bis ins nächste Jahrzehnt 

 

2018 Keller Riesling "von der Fels"

Kraftvoller Duft, eher rotfruchtig mit etwas Apfel
Am Gaumen intensiv, wieder eher rotfruchtig, eher wenig Säure. Hier fehlt etwas Struktur 

86-88 

 

2019 Keller Riesling "von der Fels"

Recht kraftvoller Duft, nach Belüftung deutlich gelbfruchtig
Auch am Gaumen kraftvoll, betont herb, kreidige Mineralik, Potential 

90-92+

 

Ein Fazit mit Einschränkungen: Die Probe hat eindrücklich gezeigt, dass der von der Fels ein hervorragender Riesling ist, der in guten Jahren absolut das Niveau vieler Grosser Gewächse erreicht - für etwa die Hälfte des Preises. Meine Favoriten in dieser Hinsicht waren 2005, 2015, 2017 und 2019 (wobei andere Teilnehmer auch den 2009er sehr weit vorne auf ihren Listen hatten). Beeindruckend auch die sehr große Jahrgangsvariation. Und hier kommt jetzt auch die Einschränkung. Bei gereiften Weinen kann es sehr große Flaschenvarianzen geben, etwa wegen einem "schleichenden Korktreffer" (der dem Wein die Fruct nimmt, ohne aber als Korkschmecker wahrnehmbar zu sein) oder wegen hoher Luftdurchlässigkeit des Korkens und dadurch bedingter schnellerer Reifung (die Luftdurchlässigkeit von Korken varriert sehr stark). Wenn von jedem Jahrgang nur eine Flasche geöffnet wird, können solche Flaschenvariationen ein falsches Bild ergeben. Vielleicht war 2014 einfach eine schlechte Flasche, und vielleicht kam der 2005er aus einer ungewöhnlich guten Flasche. Insofern sollte man die Ergebnisse einer solchen Probe nicht überbewerten. Aber Spaß hat es gemacht :-)

Sonntag, 17. Dezember 2023

Der Süßwein der Woche (5)

Die letzte Ausgabe der "Süßweine der Woche" für dieses Jahr präsentiert wieder fünf Weine, davon drei von der Mosel.


2008 Schloß Lieser Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Auslese 

Goldgelb
Vergleichsweise zurückhaltender Duft nach gelben Steinfrüchten und Quitte
Am Gaumen deutliche, aber gut von Säure im Zaum gehaltene Süße. Wirkt sehr frisch und animierend. Gelbe Steinfrüchte und etwas Kandis. Ein wenig dünn in der Gaumenmitte, aber gute Länge. 
Schöne, frisch wirkende Auslese mit Potential bis mindestens Ende des Jahrzehnts. 

90-92, bis 2030+ 

 


2007 Horst Sauer Escherndorfer Lump Riesling Auslese 

Rotbraun
Sauberer, recht verhaltener Duft nach Trockenfrüchten (Pflaume) und Nüssen
Am Gaumen mit sehr schöner Süße-Säure-Balance, wieder Trockenfrüchte, aber auch etwas "nasser Karton" mit ganz leichter Bitternote, trotzdem animierend, mittlere Länge

86-88, bald austrinken



2005 Schloß Lieser Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Auslese lange Goldkapsel 

Dunkles Goldgelb
Sehr reintöniger Duft nach reifen gelben Früchten, einer Spur Honig und Vanille
Am Gaumen sehr süß, wieder sehr reintönig mit Aromen gelber Früchte (Aprikose), langer, mineralisch geprägter Abgang.
Sehr schöne Auslese, der es aber doch ein wenig an Spannung fehlt. Das ist hier aber Jammern auf sehr hohem Niveau 

91-93, Potential mindestens bis weit ins nächste Jahrzehnt 



2013 Markus Molitor Wehlener Sonnenuhr Riesling Spätlese 

Goldgelb
Eher zurückhaltender, deutlich mineralisch geprägter Duft nach gelben Früchten und Kandis
Besticht am Gaumen durch hervorragende Süße-Säure-Balance, deutliche Mineralik und eine wieder von gelben Früchten und Kandis geprägte Aromatik.
Hervorragende Spätlese mit Potetial bis ins nächste Jahrzehnt. 

92-94, bis 2030+



2015 Keller Westhofener Morstein Riesling Auslese 

Goldgelb
Im Duft viel gelbe Früchte mit exotischen Noten und Kandis
Süßer Gaumenauftakt, dann folgen wieder gelbe und exotische Früchte, Kandis und eine gut dosierte Säure. Langes Finale
Hervorragende Auslese, die aber noch nicht bei ihrer optimalen Trinkreife angekommen ist. 

92-94, sollte noch zwei bis drei Jahre ruhen und bei guter Lagerung locker bis Ende des nächsten Jahrzehnts durchhalten

Freitag, 15. Dezember 2023

Ein seltener Gast

Obwohl ich von Blaufränkisch aka Lemberger durchaus eine hohe Meinung habe, ist er doch ein eher seltener Gast in unseren Gläsern. Inspiriert durch eine Woche in Österreich (während der es auch Blaufränkisch gab) habe ich heute Abend einen der wenigen Lemberger in unserem Keller geöffnet. Im Alter von 10 Jahren zeigt er sich in bester Trinkreife.


 

2013 Schnaitmann Fellbacher Lämmler Lemberger GG

Mittleres Rot mit ganz leichter Reifenote
Elegant wirkender Duft mit etwas Rauch, viel Kirsche und Gewürznoten
Am Gaumen von mittlerer Intensität, aber sehr elegante, fast kühle Stilistik mit feiner Frucht und ausgeprägter pfeffriger Würze. Jetzt in hervorragender Trinkreife

90-92, würde ich recht bald trinken - jetzt genau auf dem Punkt und wird sicher nicht mehr besser