Donnerstag, 18. Juli 2019

Mit der S-Klasse in der 3. Liga

Während eines Besuchs des Weinguts Franz Keller im Jahr 2016 haben mich die Spätburgunder des Jahrgangs 2013 sehr beeindruckt. Es gab eine ganze Reihe davon, angefangen beim Gutswein bis hinauf zu den grossen Gewächsen (Bundesliga). Dazwischen angesiedelt war die "A-Klasse" (2. Liga) und die "S-Klasse" (3. Liga). Wie bei Mercedes ist die S-Klasse recht teuer, aber anders als bei Mercedes ist die A-Klasse noch teurer. Wie dem auch sei - die Weine hatten etwas Erhabenes, so dass ich am Ende mehr gekauft habe, als ich ursprünglich wollte (nämlich S, A und das Grosse Gewächs aus dem Oberrotweiler Eichberg). Heute gab es die S-Klasse, mithin also den Wein aus der 3. Liga.



2013 Franz Keller Spätburgunder "S"
Mittleres bis dunkles Rot, am Rand rosa
In der Nase zunächst verschlossen mit dezenter Holznote. Mit Luft intensiver, Kirsche, Wacholder, leicht nussig. Am zweiten Tag tritt die Frucht deutlicher hervor 
Wirkt am Gaumen sehr elegent und vornehm (man möchte fast "aristokratisch" sagen), dabei aber auch nachhaltig mit dezenter Holzwürze, Kirschfrucht und einem feinen Säurenerv, samtiges, hervorragend integriertes Tannin.
Ein sehr schöner Spätburgunder, der neugierig darauf macht, wie dann erst der "A" und das Grosse Gewächs schmecken
90-92, bis 2025

Fazit: Ein Drittligist mit Bundesliga-Ambitionen (bei Qualität und Preis)

Freitag, 12. Juli 2019

Verbrannte Erde reloaded

Vor ziemlich genau einem Jahr gab es hier eine Verkostungsnotiz zu einem sehr schönen Wein aus Cornas (guckstu hier). Den Titel "Verbrannte Erde" hatte ich damals für den Post gewählt, weil der Wein "Terre Brulée" hiess. Mittlerweile habe ich gelernt, dass der Ortsname Cornas keltischen Ursprungs ist und "verbrannte Erde" bedeutet. Daher kann ich den Titel heute wiederverwenden, denn es gibt wieder einen Cornas. Diesmal allerdings  fünf Jahre älter und aus dem Jahr 2010.





2010 Domaine Durand Cornas "Empreintes"
Sehr dunkles Rot mit leichtem Violettschimmer am Rand, keinerlei Reifenoten.
In der Nase (nach ca. einer Stunde in der Karaffe) rechte intensiv, Himbeeren und dunkle Früchte. Mit mehr Luft auch Holzkohle ("Lagerfeuer") sowie eine kräutrige Note.
Am Gaumen zum Auftakt eine angenehme, frisch wirkende Fruchtnote, wieder Himbeeren, danach wird es dunkelfruchtiger, viel sehr reifes Tannin, lang.
Sehr schöner Wein am Beginn seiner Trinkreife.
92-94, is 2030