Sonntag, 16. Januar 2022

Ein Margaux auf Drogen

Mit Chateau Durfort-Vivens habe ich wenig Erfahrung. Ich kenne nur den 2014er, und der hat mich nicht sehr beeindruckt (guckstu hier). Das Gut gehört auch zweifellos zu den weniger renommierten deuxième Crus in Bordeaux. 2018 war aber einiges anders. Die Ernte auf dem biologisch arbeitenden Gut war extrem gering, nur etwa ein Viertel der normalen Menge. Ausgebaut wurde die geringe Menge dann in Amphoren und zu 70% in neuem Holz. Herausgekommen ist dabei ein Wein, der in einer ganz anderen Liga spielt als der 2014er. Ein Margaux auf Drogen sozusagen.

 


2018 Chateau Durfort-Vivens 

Dunkles Purpurrot
In der Nase eine wahre Fruchtexplosion mit Noten von süßen Himbeeren und dunklen Früchten, daneben etwas Tabak, Rauch, dezent gewürzige Noten
Am Gaumen ein seidenweiches Kraftpaket. Da ist wieder diese intensive Frucht, begleitet von Tanninen, die so weich sind, dass man sie kaum wahrnimmt. Wirkt bei aller Kraft sehr unangestrengt und nicht sättigend. Langer Abgang mit minutenlangem Nachhall.
Das ist jetzt ein hedonistisches Trinkvergnügen erster Güte und darüber hinaus ein grosser Bordeaux. 

95-97, trinkt sich in der jetzigen Fruchtphase grossartig, wird aber sicher langlebig sein