Freitag, 5. August 2022

Wenn Mr. Spock Wein trinken würde...

...dann vielleicht diesen hier, denn das ist wirklich faszinierend

Die Rotweine von Lopez de Heredia kenne und schätze ich bereits länger (guckstu hier und hier) und auch den Gran Reserva-Rosé hatte ich bereits im Glas (guckstu hier). Die Weissweine, die ebenfalls einen hervorragenden Ruf geniessen, standen dagegen bislang noch auf meiner to-do-Liste. Um diesen Punkt "abzuhaken", habe ich zwei Flaschen besorgt, den 2014er Vina Gravonia (zu 100% aus Viura bereitet) und die 2011er Vina Tondonia Bianco Reserva (Viura und Malvasia).

 


 

2014 Vina Gravonia 

Goldgelb
In der Nase recht intensiv und vielschichtig, leicht oxidativ. Das ist ein schwer entwirrbares Aromengeflecht mit Frucht (reifer Apfel), aber auch Noten von getrockneten Kräutern und Wachs.
Am Gaumen betont trocken, wieder vielschichtige Aromatik, endet lang und leicht salzig auf Zitrusnoten
Spannender und eigenständiger Wein, der ein hervorragender Speisenbegleiter sein dürfte. Nach einer kompletten Woche (!) in der geöffneten Flasche wirkt der Wein weitgehend unverändert.

91-93, ich traue dem Wein Potential bis sicher zum Ende des Jahrzehnts zu 


2011 Vina Tondonia 

Goldgelb mit ganz leichtem Orangeschimmer
In der Nase etwas zurückhaltender als der Vina Gravonia, aber ebenfalls komplex und tief. Da ist Frucht (Orange), aber dann auch Honig, Nüsse und Nougat.
Am zweiten Tag eher noch vielschichtiger; jetzt auch Noten von Bienenwachs
Am Gaumen abgeklärt und in sich ruhend, trotzdem mit ungeheurer Präsenz. Wieder sehr komplex und erstaunlich frisch wirkend. Endet extrem lang auf zitrische Noten mit einem deutlich salzigen Eindruck. 

93-95, auch hier sehe ich locker Potential bis Ende des Jahrzehnts 


Fazit: Grosses Kino aus Spanien. Zwei faszinierende Weine - sehr eigenständig und komplex. Schon der Vina Gravonia ist grosse Klasse. Der Vina Tondonis macht dann klar, warum die Weißweine von Lopez de Heredia Kultstatus geniessen.


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