Donnerstag, 2. Juli 2020

La Vie en Rosé

Rosés sind seltene Gäste in unseren Gläsern. Dass es in den letzten Wochen gleich drei waren ist eine echte Ausnahme und in allen drei Fällen meiner Neugier geschuldet. Den "Bone Dry" von Buhl habe ich vor einiger Zeit als "Beifang" bei einer Bestellung mitgeordert. Er wird angeblich aus 100% Spätburgunder hergestellt, was auf dem Etikett allerdings nicht angegeben ist. Den Gran Reserva-Rosé von Lopez de Heredia wollte ich schon länger probieren. Er wird aus roten und weissen Trauben hergestellt und lange im Barrique ausgebaut. Der 2010er ist tatsächlich der aktuell im Verkauf befindliche Jahrgang. Mit einem Preis von über 40 Euro ist das allerdings auch kein ganz preiswertes Vergnügen. Der Spätburgunder Rosé von Keller kostet ab Weingut etwa ein Drittel davon. Er stammt aus der Lage Westhofener Morstein.



2010 Lopez de Heredia Vina Tondonia Rosé Gran Reserva
Kräftiges Rosa mit deutlichem Einschlag Richtung Orange.
In der Nase recht ausgeprägt und ausdrucksvoll, rote Früchte, Hagebutte(?), etwas Erdbeere, leicht oxidative, an Sherry erinnernde Note
Am Gaumen gut proporitoniert, mit recht lebhafter Säure, wieder etwas oxidativer Stil, dezente Tannine im langen Abgang
Das ist ein sehr guter und eigenständiger Rosé, mehr auf der intellektuellen Seite als auf der Easy-Drinking-Seite. Dürfte noch einige Jahre vor sich haben.
90-92, bis 2025+

2018 Bone Dry
Kräftiges Rosarot
Nicht sehr intensive und leicht dropsig wirkender Duft mit Aromen roter Früchte 
Am Gaumen angenehme, aber auch eindimensional wirkende Frucht. Betont trocken, anregender Säurebogen, leicht bittere Note im Finale
83-85, bis 2020

2019 Keller Spätburgunder Rosé
Recht helle, an Zwiebelschale erinnernde Farbe
Duft nach roten Früchten und etwas Zitrus
Am Gaumen ganz trocken, lebhafte Säure, eher zitrusartige Frucht, recht lang, Potential
86-88+, bis 2023+


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