Diese beiden Weine haben auf den ersten, zweiten und dritten Blick nichts miteinander zu tun. Nur wenn man noch genauer hinschaut, erkennt man eine Gemeinsamkeit: den Preis. Beide Weine haben knapp 20 Euro gekostet. Allerdings hat der Graacher die knapp 20 Euro Anfang des Monats gekostet, der Montrose dagegen 1991 in der Subskription. Will man ihn heute kaufen, so zahlt man einen Preis, für den man mindestens vier Sechser-Kisten des Graacher Rieslings bekäme. Was besser ist, muss wohl jede/r für sich entscheiden...
2024 Willi Schäfer Graacher Riesling feinherb
Helles Gelb mit leichtem Grünschimmer
Ausgeprägter Duft mit deutlicher Pfirsischnote und floralen Elementen, das wirkt fast schon ein wenig parfümiert
Auch am Gaumen viel Frucht, wieder Pfirsisch, der deutlich wahrnehmbare Restzucker wird durch die prägnante, reife Säure gut balanciert. Im Abgang spielt dann der Pfirsisch wieder die erste Geige.
88-90, wird sicher bis ins nächste Jahrzehnt Freude machen
1990 Chateau Montrose
Mittleres Rot, am Rand orange Reifenoten
Ausgeprägter Duft nach roten Früchten, Leder. Mit sehr viel Luft (5 bis 6 Stunden in der Karaffe) wird der Duft "ruhiger" und dunkle Früchte dominieren jetzt, begleitet von Eisen und getrockneten Kräutern
Baut am Gaumen sofort Druck auf, da ist wieder etwas rote Frucht, viel Leder, Waldboden, schöne Fruchtsüße, durchaus noch präsentes Tannin, langes Finale. Auch am Gaumen ändert sich das Bild nach ein paar Stunden Luftkontakt deutlich. Der Wein wird dunkelfruchtig, sehr harmonisch mit einem Hauch mentholischer Frische und feinsandigem Tannin.
Erinnert etwas an den vor etwa anderthalb Jahren getrunkenen 1982er Montrose - auch der veränderte sich mit längerer Luftzufuhr sehr deutlich (guckstu hier).
Das ist ein sehr schöner Bordeaux, aber bei 100 Punkten sehe ich ihn dann doch nicht.
94-96, dürfte seinen 40. Geburtstag noch in guter Verfassug erleben
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