Nein, Fake News. Das sieht zwar aus wie ein Rosé, aber es ist Grauburgunder. Natürlich wusste ich, dass Grauburgundertrauben eine rötliche Farbe aufweisen, und dass daher auch der Wein eine leichte Rottönung aufweisen kann. Aber so extrem habe ich das noch nie gesehen. Dieser Wein ist aber nicht nur durch seine Färbung aussergewöhnlich.
2017 Friedrich Becker Grauburgunder Kalkmergel
Kupferfarben, das hätte ich definitiv für einen Rosé gehalten
In der Nase eher zurückhaltend, Feuerstein (?), rotfruchtige Noten
Am Gaumen durch recht ausgeprägten Gerbstoff geprägt, viel Grip, betont trocken, schöner Schmelz, wieder dezent rotfruchtig, recht lang. Außergewöhnliche Grauburgunder-Interpretation
86-88, bis 2020+
Donnerstag, 22. November 2018
Sonntag, 28. Oktober 2018
9 mal 14
Der Jahrgang 2014 steht in Bordeaux etwas im Schatten der beiden Folgejahrgänge 2015 und 2016. Andererseits habe ich schon sehr schöne 2014er getrunken. Daher war es an der Zeit, den Jahrgang einer etwas umfassenderen Prüfung zu unterziehen, bevor die Weine sich nach der anfänglichen Fruchtphase verschließen. Und so kamen denn gestern neun 2014er auf den Tisch, alle vom linken Ufer. Die folgenden Notizen sind von der heutigen Nachprobe, so dass alle Weine genug Luft bekommen haben sollten. Der Jahrgang 2014 hat seine Chance genutzt und sich sehr gut präsentiert (besser zum Beispiel als einige 2012er, die demnächst hier präsentiert werden).
2014 Clos Floridene
Recht dunkles, jugendlich wirkendes Rot
In der Nase eher verhalten mit Noten von dunklen Früchten aber auch etwas Johannisbeere und einem erdigen Ton
Am Gaumen eher rotfruchtig (Johannisbeere, Cassis), recht ausgeprägte Säure, insgesamt etwas rustikal wirkend
86-88, bis 2023+
2014 Domaine de Chevalier
Sehr dunkler Rot
In der Nase recht intensiv, Tabak, dunkle Früchte, Graphit, das Ganze sehr distinguiert wirkend
Am Gaumen elegant wirkend, hohe Tanninqualität, dunkelfruchtig, auch wieder etwas Tabak, stützende Säure, recht lang.
89-91+, 2020-2025+
2014 Chateau Grand Puy Lacoste
Sehr schöne Nase, rauchig, Himbeeren, das hat etwas Aristokratisches
Am Gaumen kraftvoll, rote Früchte, geröstete Paprika, exzellente Tanninqualität.
Schöner, eleganter Wein, aber eine ganz leichte grüne Note steht einer höheren Bewertung im Weg
89-91+, 2020-2035+
2014 Chateau Charmail
Recht intensive Nase, dunkle Früchte (Heidelbeeren), ein klein wenig grobschlächtig vielleicht
Schöne Frucht, aber recht ausgeprägtes und etwas trocknendes Tannin
86-88+, 2020-2025+
2014 Chateau Labergorce
Intensive Nase, dunkelfruchtig, sehr Margaux-typisch, mit einer dezent mineralischen Note
Am Gaumen dunkelfruchtig, auch etwas Himbeere, sehr elegant, nachhaltig.
Toller Margaux mit herausragendem Preis-Leistungsverhätlnis, trinkt sich bereits sehr gut.
92-94, bis 2025+
2014 Chateau Rauzan Segla
In der Nase distinguiert, dunkelfruchtig (Heidelbeere), ganz dezenter Rumtopf
Am Gaumen sehr elegant, dunkelfruchtig, nachhaltig, hervorragende Tanninqualität, in der Entwicklung noch etwas weniger weit als der Labegorce
92-94, 2020-2030+
2014 Chateau Langoa-Barton
Sehr schöne, intensive Nase mit ausgeprägter Frucht, Himbeeren, dunkle Früchte
Auch am Gaumen sehr schöne Frucht, leicht säuerlich wirkend (was nicht negative gemeint ist), sehr gute Tanninqualität
Macht jetzt schon Spaß, hat aber klar erkennbares Potential und dürfte noch zulegen. Exzellent.
92-94, 2020-2030+
2014 Chateau Leoville-Barton
Auch hier tolle, intensive Nase, eher dunkelfruchtig, etwas Leder, komplex
Noch unentwickelt, aber angedeutete Tiefe und Intensität, violette Früchte, wieder etwas Leder, viel Tannin hoher Qualität, braucht Zeit. Großes Kino.
92-94+, 2023-2035+
2014 Chateau Leoville Poyferre
In der Nase noch sehr unentwickelt, aber angedeutete Tiefe und Fruchtintensität, eher rotfruchtig, mit mehr Zeit im Glas aber auch dunkle Früchte (Heidelbeeren)
Am Gaumen ebenfalls verschlossen, dunkelfruchtig, leicht salzige Mineralität, komplex, grosses Potential.
92-94, 2023-2035+
Fazit: Ein sehr schönes Line-up, das die Qualität des 2014er Jahrgangs unter Beweis stellt. Bei den preiswerteren Weinen hat Charmail die Nase vorn vor dem Clos Floridene. Der dritte Cru Bourgeois, Labergorce, spielt eine Liga höher (ist aber auch 10 Euro teurer) und hält im Feld der Cru Classes locker mit. Unbedingte Kaufempfehlung (ca. 25 Euro).
Die drei St Juliens sind großartig - der Langoa Barton macht mit seiner expressiven Frucht jetzt viel Spaß und "punches above its weight". Mit etwas Suchen ist er für unter 50 Euro noch zu finden. Kaufempfehlung. Der Leoville-Barton braucht noch Zeit, dürfte aber am Ende der (noch) bessere Wein sein. Es lohnt sich, danach zu suchen und Preise zu vergleichen (die reichen derzeit von knapp 70 bis über 90 Euro). Der Leoville-Poyferre wirkt derzeit unnahbarer; vielleicht ist der Wein bereits auf dem Weg in die Verschlußphase. Vom Potential her ist er aber auf Augenhöhe mit dem Leoville-Barton.
2014 Clos Floridene
Recht dunkles, jugendlich wirkendes Rot
In der Nase eher verhalten mit Noten von dunklen Früchten aber auch etwas Johannisbeere und einem erdigen Ton
Am Gaumen eher rotfruchtig (Johannisbeere, Cassis), recht ausgeprägte Säure, insgesamt etwas rustikal wirkend
86-88, bis 2023+
2014 Domaine de Chevalier
Sehr dunkler Rot
In der Nase recht intensiv, Tabak, dunkle Früchte, Graphit, das Ganze sehr distinguiert wirkend
Am Gaumen elegant wirkend, hohe Tanninqualität, dunkelfruchtig, auch wieder etwas Tabak, stützende Säure, recht lang.
89-91+, 2020-2025+
2014 Chateau Grand Puy Lacoste
Sehr schöne Nase, rauchig, Himbeeren, das hat etwas Aristokratisches
Am Gaumen kraftvoll, rote Früchte, geröstete Paprika, exzellente Tanninqualität.
Schöner, eleganter Wein, aber eine ganz leichte grüne Note steht einer höheren Bewertung im Weg
89-91+, 2020-2035+
2014 Chateau Charmail
Recht intensive Nase, dunkle Früchte (Heidelbeeren), ein klein wenig grobschlächtig vielleicht
Schöne Frucht, aber recht ausgeprägtes und etwas trocknendes Tannin
86-88+, 2020-2025+
2014 Chateau Labergorce
Intensive Nase, dunkelfruchtig, sehr Margaux-typisch, mit einer dezent mineralischen Note
Am Gaumen dunkelfruchtig, auch etwas Himbeere, sehr elegant, nachhaltig.
Toller Margaux mit herausragendem Preis-Leistungsverhätlnis, trinkt sich bereits sehr gut.
92-94, bis 2025+
2014 Chateau Rauzan Segla
In der Nase distinguiert, dunkelfruchtig (Heidelbeere), ganz dezenter Rumtopf
Am Gaumen sehr elegant, dunkelfruchtig, nachhaltig, hervorragende Tanninqualität, in der Entwicklung noch etwas weniger weit als der Labegorce
92-94, 2020-2030+
2014 Chateau Langoa-Barton
Sehr schöne, intensive Nase mit ausgeprägter Frucht, Himbeeren, dunkle Früchte
Auch am Gaumen sehr schöne Frucht, leicht säuerlich wirkend (was nicht negative gemeint ist), sehr gute Tanninqualität
Macht jetzt schon Spaß, hat aber klar erkennbares Potential und dürfte noch zulegen. Exzellent.
92-94, 2020-2030+
2014 Chateau Leoville-Barton
Auch hier tolle, intensive Nase, eher dunkelfruchtig, etwas Leder, komplex
Noch unentwickelt, aber angedeutete Tiefe und Intensität, violette Früchte, wieder etwas Leder, viel Tannin hoher Qualität, braucht Zeit. Großes Kino.
92-94+, 2023-2035+
2014 Chateau Leoville Poyferre
In der Nase noch sehr unentwickelt, aber angedeutete Tiefe und Fruchtintensität, eher rotfruchtig, mit mehr Zeit im Glas aber auch dunkle Früchte (Heidelbeeren)
Am Gaumen ebenfalls verschlossen, dunkelfruchtig, leicht salzige Mineralität, komplex, grosses Potential.
92-94, 2023-2035+
Fazit: Ein sehr schönes Line-up, das die Qualität des 2014er Jahrgangs unter Beweis stellt. Bei den preiswerteren Weinen hat Charmail die Nase vorn vor dem Clos Floridene. Der dritte Cru Bourgeois, Labergorce, spielt eine Liga höher (ist aber auch 10 Euro teurer) und hält im Feld der Cru Classes locker mit. Unbedingte Kaufempfehlung (ca. 25 Euro).
Die drei St Juliens sind großartig - der Langoa Barton macht mit seiner expressiven Frucht jetzt viel Spaß und "punches above its weight". Mit etwas Suchen ist er für unter 50 Euro noch zu finden. Kaufempfehlung. Der Leoville-Barton braucht noch Zeit, dürfte aber am Ende der (noch) bessere Wein sein. Es lohnt sich, danach zu suchen und Preise zu vergleichen (die reichen derzeit von knapp 70 bis über 90 Euro). Der Leoville-Poyferre wirkt derzeit unnahbarer; vielleicht ist der Wein bereits auf dem Weg in die Verschlußphase. Vom Potential her ist er aber auf Augenhöhe mit dem Leoville-Barton.
Donnerstag, 18. Oktober 2018
The sweetest thing reloaded. Und jetzt Werbung.
Kurz nach dem 2015er Doisy Daene (guckstu hier) gab es noch einen hochkarätigen Süßwein, eine TBA von Klaus Peter Keller. Den Wein kann man nicht beschreiben, ohne Werbung zu machen. Er wird nämlich exklusiv von einem Händler angeboten, dessen Name dann auch prominent auf dem Etikett zu sehen ist. Diese TBA hat es bereits aus anderen Jahrgängen gegeben (2003, 2005 und 2010 auf jeden Fall) und sie ist für eine TBA von einem Spitzenweingut ausgesprochen preiswert (der 2015er kostet 39 Euro / 0,375l und ist noch verfügbar). Es handelt sich um eine Cuvée aus den Rebsorten Riesling, Scheurebe, Rieslaner und Albalonga.
2015 Keller Trockenbeerenauslese "Pinard"
Bernsteinfarben, für einen so jungen Wein ist das überraschend dunkel
Sehr intensive Nase, Aprikose, Trockenfrüchte, Mandeln
Viskose Textur, sehr reintöniges Fruchtkonzentrat, die (enorme) Süße wirkt durch eine präsente Säure eingefangen, sehr lang.
Das ist quasi der Gegenentwurf zum zuvor verkosteten Sauternes: Ebenso konzentriert und lang, aber ganz ohne Holz und weniger als halb soviel Alkohol (6.5% im Vergleich zu 13.5%). Beides großartige Weine, aber dieser hier gefällt mir noch etwas besser (war aber zugegebenermassen auch etwa doppelt so teuer).
95-97, bis 2050+
2015 Keller Trockenbeerenauslese "Pinard"
Bernsteinfarben, für einen so jungen Wein ist das überraschend dunkel
Sehr intensive Nase, Aprikose, Trockenfrüchte, Mandeln
Viskose Textur, sehr reintöniges Fruchtkonzentrat, die (enorme) Süße wirkt durch eine präsente Säure eingefangen, sehr lang.
Das ist quasi der Gegenentwurf zum zuvor verkosteten Sauternes: Ebenso konzentriert und lang, aber ganz ohne Holz und weniger als halb soviel Alkohol (6.5% im Vergleich zu 13.5%). Beides großartige Weine, aber dieser hier gefällt mir noch etwas besser (war aber zugegebenermassen auch etwa doppelt so teuer).
95-97, bis 2050+
Donnerstag, 11. Oktober 2018
The sweetest thing
Mit einer gewissen Regelmäßigkeit kaufen wir bei der Bordeaux-Subskription jeweils ein paar Flaschen Sauternes. Nie viel, meistens drei bis sechs (meist halbe) Flaschen. Trinken tun wir das allerdings eher selten, so dass sich doch ein gewisser Bestand angesammelt hat. Wenn es mal Süßwein sein soll, nehmen wir meistens Riesling. Vor einiger Zeit las ich aber irgendwo die Empfehlung, Sauternes mal jung zu trinken. Das haben wir dann heute mal gemacht. Das "Opfer" war eine halbe Flasche 2015er Château Doisy Daene.
2015 Chateau Doisy-Daene
Mittleres Gelb mit Goldschimmer
In der Nase ausgeprägt, Creme Brulée, exotische Früchte (Ananas!), mit mehr Luft Aprikose
Am Gaunmen zunächst eine süße Attacke, die aber von einer recht lebhaften Säure gut in Schach gehalten wird, leicht ölige Konsistenz, Frucht eher in Richtung Aprikose, sehr gut eingebundenes Holz, sehr lang.
Das ist mal ein richtig schöner Sauternes (bzw. Barsac)
92-94, bis 2040+
Fazit: Sauternes jung trinken kann man mal machen. Und dieser hier ist ausserordentlich gut. Neil Martin ist im übrigen richtig "bullish" und gibt 96 Punkte. Falls da jetzt jemand auf den Geschmack gekommen sein sollte: Die halbe Flasche gibt es im Handel noch zu Preisen um € 20.
2015 Chateau Doisy-Daene
Mittleres Gelb mit Goldschimmer
In der Nase ausgeprägt, Creme Brulée, exotische Früchte (Ananas!), mit mehr Luft Aprikose
Am Gaunmen zunächst eine süße Attacke, die aber von einer recht lebhaften Säure gut in Schach gehalten wird, leicht ölige Konsistenz, Frucht eher in Richtung Aprikose, sehr gut eingebundenes Holz, sehr lang.
Das ist mal ein richtig schöner Sauternes (bzw. Barsac)
92-94, bis 2040+
Fazit: Sauternes jung trinken kann man mal machen. Und dieser hier ist ausserordentlich gut. Neil Martin ist im übrigen richtig "bullish" und gibt 96 Punkte. Falls da jetzt jemand auf den Geschmack gekommen sein sollte: Die halbe Flasche gibt es im Handel noch zu Preisen um € 20.
Donnerstag, 27. September 2018
Premierenwein
Geschafft. Alle 2015er Bordeaux sind geliefert und im Keller verstaut. Noch nicht geklärt ist, wer das eigentlich wann alles trinken soll :-) Am besten, man fängt gleich mal an. Als Premierenwein habe ich mir den Nectar des Bertrands ausgesucht. Das ist ein Wein aus dem eher abseits gelegenen Blayais, auf den ich durch den "Wineterminator" aufmerksam geworden bin (guckstu hier und hier). Da der Nectar unterhalb des Radars der internationalen Verkostergilde fliegt, ist er weitgehend unbekannt, obwohl er hervorragende Qualität zu einem sehr verbraucherfreundlichen Tarif bietet. Nach 2009 und 2010 ist der 2015er mein dritter Jahrgang (und auch 2016 habe ich subskribiert - den gibt es übrigens noch, wer Interesse hat, möge sich die Bezugsquelle bitte ergugeln).
2015 Nectar des Bertrands
Dunkles Rot mit fast schwarzem Kern
Schöne Nase, etwas Holzkohle, ausgeprägt dunkelfruchtig, Kirschen, Cassis, etwas Schokolade
Am Gaumen ausladend, viel reifes und rund wirkendes Tannin, wieder Kirsche, mittlere
Länge
Schöner Merlot-dominierter Bordeaux, der sich jetzt sehr gut
trinken läßt. Sicher kein Wein, der polarisiert, sondern eher ein bisschen "Everybody's Darling". Auf jeden Fall aber ein sehr schöner Bordeaux mit hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis (14,95 € in der Subskription).
89-91 bis 2025+ (der 2009er trinkt sich gerade hervorragend)
Mittwoch, 19. September 2018
Denn erstens kommt es anders...
Mit einem Anflug von Entsetzen habe ich neulich festgestellt, dass wir noch (bislang unangetastete) sechs Flaschen 2001er Chateau Moulin Haut-Laroque besitzen. Das Entsetzen bezog sich nicht auf das Chateau an sich - Moulin Haut-Laroque macht schöne Weine - als mehr auf die Befürchtung, der Wein könne seine besseren Tage hinter sich haben. Daher habe ich ohne grosse Begeisterung eine Flasche zum unmittelbaren Konsum vorgemerkt. Heute war der Tag der Wahrheit. Und es kam natürlich (und zum Glück) anders.
2001 Chateau Moulin Haut-Laroque
Recht kräftiges Rot mit ausgeprägter Orange-Note am Rand
In der Nase zunächst eher zurückhaltend, mit Luft kräftiger, leicht rauchig, dunkelfruchtig, Cassis, viel Kirsche
Am Gaumen reife Kirschfrucht, die von durchaus noch spürbarem Tannin gestützt wird. Mittlere Länge.
Schön gereifter Bordeaux, der sich jetzt gut trinken läßt. Allzu lange sollte man ihn aber sicher nicht mehr liegenlassen.
86-88, bis 2020
Fazit: Zum wiederholten Mal in recht kurzer Zeit überrascht mich ein Bordeaux, dem ich nicht mehr allzu viel zugetraut hätte, positiv (guckstu auch hier).
Moulin Haut-Laroque gehört im übrigen auch zu den Bordeaux, die im Zeitablauf kaum teurer (und inflationsbereinigt sogar deutlich preiswerter) geworden sind. Der 2001er hat in der Subskription 16 Euro gekostet, der 2015er (beim gleichen Händler) 17,50.
Nachtrag: Nach einem Tag in der geöffneten Flasche entwickelt der Wein einen unangenehmen Ton in der Nase. Daher vielleicht doch besser bald trinken.
2001 Chateau Moulin Haut-Laroque
Recht kräftiges Rot mit ausgeprägter Orange-Note am Rand
In der Nase zunächst eher zurückhaltend, mit Luft kräftiger, leicht rauchig, dunkelfruchtig, Cassis, viel Kirsche
Am Gaumen reife Kirschfrucht, die von durchaus noch spürbarem Tannin gestützt wird. Mittlere Länge.
Schön gereifter Bordeaux, der sich jetzt gut trinken läßt. Allzu lange sollte man ihn aber sicher nicht mehr liegenlassen.
86-88, bis 2020
Fazit: Zum wiederholten Mal in recht kurzer Zeit überrascht mich ein Bordeaux, dem ich nicht mehr allzu viel zugetraut hätte, positiv (guckstu auch hier).
Moulin Haut-Laroque gehört im übrigen auch zu den Bordeaux, die im Zeitablauf kaum teurer (und inflationsbereinigt sogar deutlich preiswerter) geworden sind. Der 2001er hat in der Subskription 16 Euro gekostet, der 2015er (beim gleichen Händler) 17,50.
Nachtrag: Nach einem Tag in der geöffneten Flasche entwickelt der Wein einen unangenehmen Ton in der Nase. Daher vielleicht doch besser bald trinken.
Samstag, 15. September 2018
Der beste Beifang
Eigentlich hatte ich diesen Wein gar nicht kaufen wollen. Kaufen wollte ich das 2017er Morstein GG von Wittmann. Das wiederum ist kaum zu bekommen. Ein kleiner Händler hatte jedoch noch drei Flaschen zu einem fairen Preis. Geknüpft allerdings an die Bedingung, dass man für jede Flasche Morstein zwei andere Flaschen aus dem Programm kauft. Ich entschied mich für je drei Flaschen zweier Weine von Bernhard Huber, den 2015er Malterdinger Spätbugunder und eben den 2015er Chardonnay "Alte Reben". Dass das ein guter Wein sein würde, war mir schon irgendwie klar. Aber er war noch besser als erwartet.
2015 Berhnhard Huber Chardonnay Alte Reben
Mittleres Gelb mit Goldschimmer
In der Nase ausgeprägt, deutlich mineralischer Duft mit Noten von Zitrus und Haselnuß, sehr dezenter Holzeinfluß
Am Gaumen straff, wieder Zitrusaromen, hervorragende Balance zwischen der ausgeprägten Mineralik, einer prägnanten Säure und zurückhaltendem Holzeinsatz.
92-94, bis 2023+
Fazit: Das ist richtig gut, ein toller Chardonnay mit einer eigener Stilistik, die mir sehr gut gefällt. Ich gebe zu, dass ich überlegt habe, ob ich diesem Wein so viele Punkte geben "darf", obwohl er ja formell "nur" ein Ortswein und damit unter den Großen Gewächsen angesiedelt ist. Aber er ist halt so gut. Ich bin gespannt darauf, wie gut dann erst die Großen Gewächse sind. Die sind aus 2015 praktisch nicht mehr zu bekommen, aber zum Glück haben wir zumindest drei Flaschen Bienenberg im Keller.
2015 Berhnhard Huber Chardonnay Alte Reben
Mittleres Gelb mit Goldschimmer
In der Nase ausgeprägt, deutlich mineralischer Duft mit Noten von Zitrus und Haselnuß, sehr dezenter Holzeinfluß
Am Gaumen straff, wieder Zitrusaromen, hervorragende Balance zwischen der ausgeprägten Mineralik, einer prägnanten Säure und zurückhaltendem Holzeinsatz.
92-94, bis 2023+
Fazit: Das ist richtig gut, ein toller Chardonnay mit einer eigener Stilistik, die mir sehr gut gefällt. Ich gebe zu, dass ich überlegt habe, ob ich diesem Wein so viele Punkte geben "darf", obwohl er ja formell "nur" ein Ortswein und damit unter den Großen Gewächsen angesiedelt ist. Aber er ist halt so gut. Ich bin gespannt darauf, wie gut dann erst die Großen Gewächse sind. Die sind aus 2015 praktisch nicht mehr zu bekommen, aber zum Glück haben wir zumindest drei Flaschen Bienenberg im Keller.
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