Mittwoch, 19. September 2018

Denn erstens kommt es anders...

Mit einem Anflug von Entsetzen habe ich neulich festgestellt, dass wir noch (bislang unangetastete) sechs Flaschen 2001er Chateau Moulin Haut-Laroque besitzen. Das Entsetzen bezog sich nicht auf das Chateau an sich - Moulin Haut-Laroque macht schöne Weine - als mehr auf die Befürchtung, der Wein könne seine besseren Tage hinter sich haben. Daher habe ich ohne grosse Begeisterung eine Flasche zum unmittelbaren Konsum vorgemerkt. Heute war der Tag der Wahrheit. Und es kam natürlich (und zum Glück) anders.





2001 Chateau Moulin Haut-Laroque
Recht kräftiges Rot mit ausgeprägter Orange-Note am Rand
In der Nase zunächst eher zurückhaltend, mit Luft kräftiger, leicht rauchig, dunkelfruchtig, Cassis, viel Kirsche
Am Gaumen reife Kirschfrucht, die von durchaus noch spürbarem Tannin gestützt wird. Mittlere Länge.
Schön gereifter Bordeaux, der sich jetzt gut trinken läßt. Allzu lange sollte man ihn aber sicher nicht mehr liegenlassen.
86-88, bis 2020

Fazit: Zum wiederholten Mal in recht kurzer Zeit überrascht mich ein Bordeaux, dem ich nicht mehr allzu viel zugetraut hätte, positiv (guckstu auch hier).
Moulin Haut-Laroque gehört im übrigen auch zu den Bordeaux, die im Zeitablauf kaum teurer (und inflationsbereinigt sogar deutlich preiswerter) geworden sind. Der 2001er hat in der Subskription 16 Euro gekostet, der 2015er (beim gleichen Händler) 17,50. 

Nachtrag: Nach einem Tag in der geöffneten Flasche entwickelt der Wein einen unangenehmen Ton in der Nase. Daher vielleicht doch besser bald trinken.

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