Sonntag, 29. März 2020

Ein nachträgliches Hoch auf den WM-Sieg

Das waren noch Zeiten. Es gab Fussball, und wie. Anlässlich des deutschen WM-Siegs 2014 bot ein Händler aus dem Saarländischen kurzzeitig 24% Rabatt auf deutsche Rieslinge. Von dem Schock, den dieses Ereignis auslöste, hat sich unser Keller bis heute nicht erholt. Zu den Weinen, die ich damals bestellt habe, gehören drei restsüsse 2013er Rieslinge des Weinguts Schäfer-Fröhlich an der Nahe, ein Kabinett, eine "normale" Spätlese und eine goldverkapselte Spätlese. Von dem Kabinett, einem Ortswein aus Bockenau, hatten wir vorher bereits zwei Flaschen getrunken; bei den beiden Spätlesen (beide aus der Bockenauer Lage Felseneck) war es jeweils die erste von drei Flaschen, die hier unter den Korkenzieher kam.


2013 Schäfer-Fröhlich Bockenauer Riesling Kabinett
Goldgelb
In der Nase mittlere Intensität, reife gelbfruchtige Aromen, dezent rauchig
Auch am Gaumen gelbfruchtig, mit schöner Balance zwischen der Süße und der ausgeprägten Säure, mittlere Länge
86-88, bis 2023

2013 Schäfer-Fröhlich Bockenauer Felseneck Riesling Spätlese
Reifes Goldgelb
Schöne Nase mit reifen gelbfruchtigen Aromen
Am Gaumen wieder gelbfruchtig, schöne Harmonie zwischen Süße und prägnanter Säure, recht lang.
87-89, bis 2023

2013 Schäfer-Fröhlich Bockenauer Felseneck Riesling Spätlese Goldkapsel
Goldgelb
In der Nase recht intensiv, klar konturierte gelbfruchtige Aromen, Quitte
Auch am Gaumen intensiv mit wiederum ausgeprägt gelbfruchtiger Aromatik, auch hier wieder Quitte, etwas Kandis. Die Frucht wirkt etwas säuerlich, was zusammen mit der Restsüße und der Weinsäure einen harmonischen Gesamteindruck ergibt.
Der Wein gefällt mir wegen der konturierteren und präziseren Frucht besser als die "einfache" Spätlese.
89-91, bis 2025+

Fazit: Drei schöne und (naheliegenderweise) sehr ähnlich Weine. Der Unterschied zwischen dem Kabinett und der "einfachen" Spätlese ist gering, die Goldkapsel-Spätlese kann sich wegen ihrer präziseren Frucht etwas von den beiden anderen Weinen absetzen.

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