Montag, 19. Juli 2021

solidAHRität - Bitte mitmachen

Wir haben alle die schrecklichen Bilder aus den Hochwassergebieten gesehen. Neben einer grossen Zahl von Todesopfern gibt es zahlreiche Menschen, die ihren gesamten Besitz und oft auch ihre berufliche Existenz verloren haben. Dazu zählen insbesondere viele Winzer im Ahrtal.

Wir sind alle aufgerufen, für alle Betroffenen zu spenden (z.B. hier). Den Winzern an der Ahr kann man aber auch auf eine andere Weise helfen. In einer grossartigen Aktion hat Dirk Würtz vom rheinhessischen Weingut St.Antony Winzerinnen und Winzer in ganz Deutschland aufgerufen, je mindestens 60 Flaschen Wein zu spenden. Eine grosse Zahl von Betrieben nicht nur aus Deutschland hat mitgemacht, von (jedenfalls mir) ganz unbekannten Betrieben bis hin zu absoluten Top-Betrieben. 

Die gespendeten Weine werden zu Sechserpaketen zusammengestellt und für 65 Euro (inklusive Versand in Deutschland) verkauft. Der Erlös kommt den betroffenen Winzern an der Ahr zugute. Man kann hier also ein spannendes Weinpaket erwerben und gleichzeitig den Winzern an der Ahr helfen. Mitmachen, bitte!!! 

Hier ist der Link zur Aktion: https://www.st-antony.de/SOLIDAHRITAET-solida-h-ritaet-paket/

 SOLIDA(H)RITÄT Paket

 

 

 

Samstag, 17. Juli 2021

Mehr Chardonnay

Weiter geht die Reise durch das Chardonnay-Territorium (guckstu auch hier und hier). Diesmal waren zunächst zwei Weine von La Souffrandière aus Saint Véran an der Reihe. Dieses Gut gehört den Bret Brothers, die unter eben diesem Namen, Bret Brothers, auch Weine aus zugekauften Trauben vermarkten. Die beiden Saint Vérans hatte ich als Einzelflaschen zum Probieren erworben. Das gleiche gilt für den Chablis von Garnier et Fils.

 


 

2017 La Soufrandière Saint Veran La Combe Desroches (29,00)

Mittleres Gelb mit leichtem Goldschimmer
In der Nase ausgeprägte Zitrusfrcht, etwas Pop Corn, gelbe Früchte (Pfirsisch?)
Am Gaumen dominiert zunächst kalkige Mineralik, dann wieder Zitrusfrucht, "bissig", lang.
Schöner Wein mit Entwicklungspotential 

89-91, bis 2026+ 


2017 La Soufrandière Saint Veran Climat La Bonnode (35,00)

Auch hier mittleres Gelb mit leichtem Goldschimmer 
Sehr schöner Duft mit Noten von Zitrus, nussige Aromen, Orangenblüten, grüner Apfel
Am Gaumen kräftiger, aber auch ausgewogener und in sich ruhender als der La Combe Desroche. Präsente, aber nicht dominierende Mineralik, sehr harmonische, "saftige" Säure
Der etwas kraftvollere Wein (13,5% Alkohol im Vergleich zu 12,5% beim La Combe Desroche) gefällt mir noch einmal besser, das ist ein Chardonnay-Stil, der mir sehr zusagt. Sicher Potential für mindesens 5 Jahre 

90-92, bis 2026+ 




2017 Garnier & Fils Chablis "Grains Dorés"

Sattes Goldgelb
In der Nase eher zurückhaltend, zunächst nussig, dann etwas Zitrus, Rauch, Feuerstein und Orangen. Insagesamt sehr sauber und durchaus komplex
Am Gaumen eher schlank mit prägnanter Säure, vor allem im Abgang deutlich zitrische Noten. Löst das Versprechen nicht ganz ein, dass zuvor der Nase gegeben wurde. 

87-89, bis 2023+

Mittwoch, 7. Juli 2021

Chablis vom Chateau de Béru

Weiter geht die Erkundungstour ins Chardonnay-Territorium (für die erste Station guckstu hier). Diesmal waren vier Chablis des Chateau de Béru an der Reihe. Das Chateau liegt etwas östlich von Chablis und verfügt über Monpollagen, die um das Chateau herum liegen. Hier wird biologisch gearbeitet, neuerdings nach Demeter-Richtlinien. Ich muss zugeben, von Chateau de Béru noch nie etwas gehört zu haben, bis mir letzten Herbst ein Probepaket mit drei Flaschen angeboten (und in höchsten Tönen angepriesen) wurde. Eine Flasche 2017er habe ich dann etwas später nachgekauft.

 


 

2014 Chateau de Béru Chablis Clos Béru Monopole (€ 55)

Reifes Gelb
In der Nase recht intensiv, vegetabile Noten, (Hasel?)Nüsse, Zitrus, daneben auch (eingekochte) Quitte
Am Gaumen recht ausladend, kalkige Mineralik, lang
Kein Wein, der sich auf den ersten Schluck erschliesst, aber spannend und mit Potential. Legt in der geöffnetren Flasche am zweiten und dritten Tag noch zu. 

89-91+, bis 2025+


2015 Chateau de Béru Chablis "Orangerie" (um € 40)

Kräftiges Gelb mit Goldschimmer
Schön entwickelte, kreidig-mineralisch geprägte Nase mit Noten von Haselnuß, Buttergebäck und tatsächlich einer an Orangen erinnernden Fruchtnote (das kann aber auch Einbildung sein)
Am Gaumen schlanker und fokussierter als der Clos Béru, ausgeprägte kalkige Mineralik gepaart mit dezentem Schmelz, im recht langen Abgang deutliche Zitrusnoten
Sehr schöner Wein mit Entwicklungspotential 

90-92, bis 2025+


2015 Chateau de Béru Chablis "Côte aux Prêtres" (um € 35)

Kräftiges Gelb mit Goldschimmer
In der Nase deutlich von kalkiger Mineralik geprägt, ausgeprägte Zitrusnoten, etwas Haselnuß
Am Gaumen straff, wieder ausgeprägt kalkig-minralisch, wieder Zitrus, kräftige Säure, dezenter Schmelz, gute Länge
Sehr schöner, mineralisch geprägter und noch ziemlich jung wirkender Wein

90-92, bis 2030 


2017 Chateau de Béru Chablis "Côte aux Prêtres" sans soufre (um € 35)

Mittleres Gelb
In der Nase ausgeprägte Zitrusfrucht, kalkige Mineralik, dezenter Nusston
Auch am Gaumen dominiert Zitrus, daneben auch gelbe Früchte, das Ganze wirkt saftig mit animierender Säure und mineralischer Prägung, recht lang 

88-90, bis 2030+


Fazit: Das sind sehr schöne Weine mit mineralisch-zitrischer Aromatik. Dass ich den (teureren und aus einem für weiße Burgunder hervorragenden Jahrgang stammenden) Clos de Béru etwas weniger gut bewertet habe als die beiden 2015er, hat mich selbst etwas überrascht. Vielleicht liegt es an der Jahrgangscharakteristik. Nachgekauft habe ich die "Orangerie".


Montag, 21. Juni 2021

Die Basis

Nach längerer Zeit mal wieder in Graz, und zur Einstimmung gibt es einen Sauvignon Blanc vom Sattlerhof in Gamlitz in der Südsteiermark. Das ist einer der Basisweine des Gutes, die hier als "Gebietsweine" bezeichnet werden. In Deutschland wären es "Gutsweine". Es heisst ja, gute Betriebe erkenne man an der Qualität ihrer Basisweine. Test bestanden.

 


 

2019 Sattlerhof Sauvignon Blanc 

Sehr helles Gelb
In der Nase sortentypisch, aber in einer angenehm dezenten Ausprägung; Cassis, Holunderblüte
Das setzt sich am Gaumen fort: angenehm-unaufdringliche Aromatik, Holunderblüte, etwas "Exotik" (Lychee?), eine dezente Bitternote setzt einen passenden Kontrapunkt.
Sehr schöner Sauvignon, der in seiner Preisklasse (knapp über 10 Euro) viel bietet

86-88, bis 2022

 

Freitag, 11. Juni 2021

Zweimal Deutschland - Frankreich (Spätburgunder 2018 Teil 2)

Bei meinen Einzelflascheneinkäufen 2018er Spätburgunder habe ich mehr oder weniger zufällig auch zwei Franzosen erstanden. Auf den Maranges 1er Cru von Sarrazin bin ich beim Stöbern im Online-Shop eines Händlers gestossen und habe aus Neugier eine Flasche bestellt. Über den 2017er Gevrey-Chambertin von Duroché habe ich sehr Gutes gelesen und drei Flaschen gekauft, und da in der Kiste noch Platz war, habe ich eine Flasche des 2018ers dazulegen lassen. 

Bei der Probe habe ich beiden Weinen dann jeweils einen deutschen Spätburgunder der gleichen Preisklasse gegenübergestellt. Beim Maranges fiel die Wahl auf den 2018er Spätburgunder -S- von Klaus Peter Keller. Dem Gevrey-Chambertin habe ich den 2018er Spätburgunder "Am Gutenberg" von Von Winning zur Seite gestellt. Letzterer stammt aus Deidesheim und ist mit 59 Euro selbstbewusst bepreist (liegt damit aber immer noch einen Euro unter dem Gevrey-Chambertin). 

 


2018 Klaus Peter Keller Spätburgunder -S- 

Mittleres Rot
In der Nase intensiv und fructhbetont, zu Beginn rotfruchtig mit Johannisbeeren, mit mehr Luft zunehmend Kirsche. Dabei ist die Frucht bei aller Intensität nicht vorlaut oder gar parfumiert, sondern sehr präzise und vornehm wirkend.
Das setzt sich am Gaumen fort: Klar konturierte, intensive Frucht, gepaart mit präsenten Tanninen und einer prägnanten Säure. Sehr dezenter Holzeinsatz. Hier spielt die Frucht (Sauerkirsche, Granatapfel) klar die erste Geige. Der Wein wirkt durch die Tannin- und Säurepräsenz noch etwas ungestüm, aber das dürfte sich mit etwas mehr Reife legen. Angenehm moderater Alkoholgehalt (12,5%) und insgesamt überraschend kühl angesichts des heissen Jahres.
Hervorragender Spätburgunder, der in seiner Preisklasse keine Konkurrenz fürchten muss.

91-93, 2023-2030+


2018 Michel Sarrazin Maranges Premier Cru 

Dunkles Rot mit ganz leichtem Violettschimmer
In der Nase ausgeprägt, intensive Kirschfrucht, gewürzige Noten, auch Pflaume
Kraftvoller Gaumenauftakt, Schwarzkirsche, prägnantes Tannin und feine Säure, recht lang, kein spürbares Holz, Potential. 

90-92, bis 2030

 

2018 Von Winning Spätburgunder "Am Gutenberg"

Mittleres bis dunkles, noch jugendlich wirkendes Rot mit leichtem Violettschimmer
In der Nase direkt nach dem Öffnen schöne, intensive Kirschfrucht. Mit mehr Luftkontakt (zwei bis drei Stunden in der geöffneten Flasche) wird dann aber eine deutliche Holzprägung erkennbar, die die Frucht etwas verdrängt.
Am Gaumen erstaunlich kraftvoll und nachhaltig angesichts des moderaten Alkoholgehalts (12,5%). Auch hier anfangs mit ausgeprägter und sehr schöner Kirscharomatik, zu der aber mit Luftkontakt ein deutlicher Holzton mit Bitternote hinzutritt. Die Tannine sind seidig und von bester Qualität.
Der Wein hinterläßt mich etwas ratlos. Sofort nach dem Öffnen fand ich den Wein toll und hätte ihn ohne weiteres bei über 90 Punkten gesehen. Später, mit der ausgeprägten und leicht bitteren Holznote waren es dagegen klar unter 90 Punkten. Ich einige mich mal auf die Mitte, aber mit Fragezeichen. Es kommt hier wirklich darauf an, ob und wie sich mit weiterer Lagerung das Holz integriert.

89-91? bis 2030


2018 Domaine Duroché Gevrey-Chambertin 

Dunkles, jugendliches Rot mit leichtem Violettschimmer
Nach etwas Belüftung sehr schöne Nase mit Gewürzen, etwas Pfeffer, Kirschen und auch etwas Pflaumen
Am Gaumen sehr elegent, seidiges Tannin, kompakte Frucht, wieder Kirsche, recht lang, bei aller Eleganz trotzdem kraftvoll, perfekter Holzeinsatz, Potential. 

91-93+, bis 2030 


Fazit: Im ersten Vergleich lag bei mir der Wein von Keller knapp vor dem Maranges. Das ist aber vermutlich mehr eine Frage des persönlichen Geschmacks als der "objektiven" (wenn es das gibt) Qualität. Beim zweiten Vergleich liegt das Burgund dagegen vorne. Der "Am Gutenberg" hat hervorragende Anlagen, aber mir gefällt die derzeitige Holzdominanz nicht. Da wäre eigentlich Wiedervorlage in ein paar Jahren angesagt.

Ein Exot, oder nicht, oder doch?

Die Rebsorte Savagnin habe ich bislang immer mit dem französischen Jura in Verbindung gebracht und war daher etwas überrascht, einen badischen Savagnin zu sehen. Aus Interesse habe ich eine Flasche gekauft, zumal ich mit dem Weingut (von der Mark) gute Erfahrungen gemacht habe - bislang allerdings nur mit Spätburgunder.

Savagnin ist, wie ich mir zwischenzeitlich ergugelt habe, offenbar nur eine andere Bezeichnung für Traminer (guckstu hier). Das klingt dann schon deutlich weniger exotisch. Ist es am Ende aber dann doch, denn Traminer wird kaum angebaut. Verbreitet ist vielmehr die Spielart Gewürztraminer. Mit dessen bei mir abgespeichertem Geschmacksprofil hatte der heutige Wein allerdings sehr wenig zu tun.

 

 

2019 von der Mark Savagnin "Allewinden" 

Mittleres Gelb
In der Nase recht ausgeprägt, rauchig, mit kräutrigen Noten, etwas grüner Apfel und etwas Zitrus 
Am Gaumen kraftvoller Auftakt, wieder etwas Rauch, Kräuter, mineralisch geprägt, durchaus prägnante Säure, recht lang.
Ein sehr stimmiger Wein, der auch solo Spaß macht

89-91, trinkt sich jetzt schon sehr gut, dürfte aber auch gut altern

Sonntag, 30. Mai 2021

Deutsches Potpourri (Spätburgunder 2018 Teil 1)

In den letzten Monaten haben sich eine ganze Reihe von 2018er Spätburgundern, meistens Einzelflaschen, im Keller angesammelt. Ich habe jetzt damit angefangen, mich da durchzuprobieren. Daraus werden voraussichtlich drei Posts werden. In diesem hier beginne ich mit einer ziemlich willkürlichen Zusammenstellung deutscher Spätburgunder von verschiedenen Erzeugern, mit einer Ausnahme alle aus Baden. Die Auswahl ist mehr oder weniger zufällig zustandegekommen. Den Weinen ist eigentlich nur gemeinsam, dass sie mich (aus verschiedenen Gründen) interessierten.

 


 

2018 Wasenhaus Spätburgunder 

Helles bis mittleres Rot, am Rand altrosa
In der Nase recht ausgeprägt, animierend, rote Früchte (Erdbeeren und Himbeeren), gepaart mit einer leicht grünen Note, die dem ganzen Frische verleiht (und möglicherweise von nicht entrappten Trauben stammt).
Am Gaumen leicht- bis mittelgewichtig, wieder rotfruchtig, eine präsente Säure und dezentes Tannin geben dem Wein ein solides Gerüst, elegant, Andeutung von Schokolade im mittellangen Abgang. 

87-89, bis 2025+

Fazit: Der Spätburgunder von Wasenhaus ist ein sehr schöner Wein, der nicht durch Kraft, sondern durch Eleganz punktet. Für eine Einstiegsqualität ist das sehr gut. Der Presi ist mit etwa 20 Euro angemessen, aber ein Presi-Leistungs-Wunder ist der Wein nicht. Qualitativ IMHO vergleichbar mit dem Oberrotweiler Spätburgunder von Peter Wagner. Der wurde hier bereits beschrieben, ich kopiere die Notiz aber noch einmal hierhin: 


2018 Peter Wagner Spätburgunder Oberrotweil 

Helles bis mittleres Rot, am Rand in Richtung Rosa auslaufend
In der Nase von mittlerer Intensität, dezente Holzwürze, rote Früchte 
Wirkt am Gaumen sehr zugänglich, sehr dezente, stützende Holznote, die Frucht wirkt auf eine durchaus erfrischende Art etwas säuerlich, feiner Säurenerv.
Ein sehr schöner, in sich ruhender Spätburgunder, der jetzt schon viel Spaß macht, aber Potential für einige Jahre hat. Angenehm moderat im Alkohol mit 12,5%.

87-89, bis 2025+


2018 Saalwächter Spätburgunder

Mittleres Rot, zum Rand hin altrosa
In der Nase recht intensiv mit Noten von Kirschen und steinigen Noten, die an eine staubige Geröllhalde erinnern (was sich zwar negativ anhört, aber nicht so gemeint ist). Insgesamt fehlt es hier aber etwas an Klarheit und Transparenz
Am Gaumen ziemlich kraftvoller Auftakt, wieder viel Kirsche, dann aber auch eine leicht Bitternote und etwas alkoholische Wärme (trotz eines Alkoholgehalts von recht moderaten 13%).

85-87, bis 2025

Fazit: Nach der hervorragenden Vorstellung des 2017ers (guckstu hier) hatte ich mir von dem Spätburgunder von Saalwächter mehr versprochen. Der 2018er fällt aber gegenüber seinem 2017er Pendant und auch gegen den im direkten Vergleich getrunkenen Wein von Wasenhaus ab; mir fehlen da Präzision und Klarheit. 


2018 Huber Spätburgunder Malterdinger 

Mittleres, "leuchtendes" Rot
In der Nase recht ausgeprägt, leicht rauchig, reife rote Früchte, auch Trockenkräuter
Am Gaumen mittelgewichtig, gut strukturiert mit stützendem Tannin und feiner Säure, wieder rote Früchte, erdige Noten, gute Länge. 

87-89, bis 2025

Fazit: Der Malterdinger von Huber ist ein sehr schöner Wein, der in seiner Preisklasse viel bietet. Etwas kräftiger, aber im übrigen auf etwa gleichem Niveau wie der Wein von Wasenhaus.



2018 von der Mark Spätburgunder Engertstein 

Mittleres Rot, am Rand Altrosa
In der Nase zunächst etwas zurückhaltend, eher dunkle Früchte, etwas Pfeffer. Mit mehr Luft intensiver mit Kräutern und Kirsche.
Am Gaumen gut strukturiert, elegant mit seidenweichem Tannin, leichte alkoholischen Wärme, dezente Holz- und Kräuterwürze, mittlere Länge. 

88-90, bis 2025+ 

Fazit: Schöner Spätburgunder, der mit Luft gewinnt und wahrscheinlich von etwas Kellerreife profitieren wird. Wegen seiner Eleganz und der seidigen Tannine für mich knapp vor dem Wasenhaus und dem Malterdinger von Huber. Würde mir mit einem halben bis einem Volumenprozent weniger Alkohol (jetzt sind es 13,5% laut Etikett) und dann ohne die vernehmbare alkoholische Wärme noch besser gefallen.


2018 Huber Spätburgunder Malterdinger Alte Reben 

Brillantes mittleres bis dunkles Rot
In der Nase holzwürzig, dunkle Früchte, Kirsche, daneben Trockenkräuter
Am Gaumen recht kraftvoll, wieder dunkle Früchte und auch wieder eine dezente holzwürzige Note; präsente (aber reife) Tanine und eine ebenso präsente Säure geben dem Wein Grip. Sehr schöner Spätburgunder mit Potential, dem man aber besser noch zwei bis drei Jahre Kellerreife gönnt. 

90-92, 2023 - 2030

Fazit: Das setzt auf den (schon guten) "normalen" Malterdinger nochmal ordentlich eins drauf und würde sich in einer Blindprobe mit Grossen Gewächsen gut schlagen. Der Preis (30 Euro ab Werk) ist vollauf gerechtfertigt.


2018 Franz Keller Jechtinger Enselberg Spätbugunder GG 

Helles bis mittleres Rot
In der Nase recht ausgeprägt, Schokolade, rote Früchte, Kirsche, dezente Holzwürze, insgesamt sehr animierend
Am Gaumen mittelgewichtig, sehr feines Tannin und dezenter Säurebiss geben dem Wein ein gutes Gerüst, ausgesprochen elegant, aromatisch dominieren wieder rote Früchte, gute Länge. Schon mit Vergnügen trinkbar, könnte aber noch zulegen. 

90-92, bis 2026+ 

Fazit: Sehr eleganter und trinkanimierender Spätburgunder. Etwas feiner und leichter als die "Alten Reben" von Huber, aber qualitativ und preislich (32 Euro) auf gleichem Niveau.