Mittwoch, 7. Juli 2021

Chablis vom Chateau de Béru

Weiter geht die Erkundungstour ins Chardonnay-Territorium (für die erste Station guckstu hier). Diesmal waren vier Chablis des Chateau de Béru an der Reihe. Das Chateau liegt etwas östlich von Chablis und verfügt über Monpollagen, die um das Chateau herum liegen. Hier wird biologisch gearbeitet, neuerdings nach Demeter-Richtlinien. Ich muss zugeben, von Chateau de Béru noch nie etwas gehört zu haben, bis mir letzten Herbst ein Probepaket mit drei Flaschen angeboten (und in höchsten Tönen angepriesen) wurde. Eine Flasche 2017er habe ich dann etwas später nachgekauft.

 


 

2014 Chateau de Béru Chablis Clos Béru Monopole (€ 55)

Reifes Gelb
In der Nase recht intensiv, vegetabile Noten, (Hasel?)Nüsse, Zitrus, daneben auch (eingekochte) Quitte
Am Gaumen recht ausladend, kalkige Mineralik, lang
Kein Wein, der sich auf den ersten Schluck erschliesst, aber spannend und mit Potential. Legt in der geöffnetren Flasche am zweiten und dritten Tag noch zu. 

89-91+, bis 2025+


2015 Chateau de Béru Chablis "Orangerie" (um € 40)

Kräftiges Gelb mit Goldschimmer
Schön entwickelte, kreidig-mineralisch geprägte Nase mit Noten von Haselnuß, Buttergebäck und tatsächlich einer an Orangen erinnernden Fruchtnote (das kann aber auch Einbildung sein)
Am Gaumen schlanker und fokussierter als der Clos Béru, ausgeprägte kalkige Mineralik gepaart mit dezentem Schmelz, im recht langen Abgang deutliche Zitrusnoten
Sehr schöner Wein mit Entwicklungspotential 

90-92, bis 2025+


2015 Chateau de Béru Chablis "Côte aux Prêtres" (um € 35)

Kräftiges Gelb mit Goldschimmer
In der Nase deutlich von kalkiger Mineralik geprägt, ausgeprägte Zitrusnoten, etwas Haselnuß
Am Gaumen straff, wieder ausgeprägt kalkig-minralisch, wieder Zitrus, kräftige Säure, dezenter Schmelz, gute Länge
Sehr schöner, mineralisch geprägter und noch ziemlich jung wirkender Wein

90-92, bis 2030 


2017 Chateau de Béru Chablis "Côte aux Prêtres" sans soufre (um € 35)

Mittleres Gelb
In der Nase ausgeprägte Zitrusfrucht, kalkige Mineralik, dezenter Nusston
Auch am Gaumen dominiert Zitrus, daneben auch gelbe Früchte, das Ganze wirkt saftig mit animierender Säure und mineralischer Prägung, recht lang 

88-90, bis 2030+


Fazit: Das sind sehr schöne Weine mit mineralisch-zitrischer Aromatik. Dass ich den (teureren und aus einem für weiße Burgunder hervorragenden Jahrgang stammenden) Clos de Béru etwas weniger gut bewertet habe als die beiden 2015er, hat mich selbst etwas überrascht. Vielleicht liegt es an der Jahrgangscharakteristik. Nachgekauft habe ich die "Orangerie".


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