Donnerstag, 17. März 2022

Abarbeitung

Irgendwie hatte ich verdrängt, dass ich diese Weine mal gekauft habe. Nachdem sie mir aber vor ein paar Tagen mehr oder weniger zufällig im Keller begegneten, kamen sie dann aber doch auf die To-do-Liste und wurden heute abgearbeitet. So muss man das wohl tatsächlich nennen. 

Vall Llach ist ein Ende der 90er Jahre gegründetes Weingut, das (zumindest zu der Zeit, aus der diese beiden Weine stammen) drei Rotweinlinien im Programm hatte, Enbruix, Idus und als Flaggschiff den Vall Lllach. Hauptrebsorte ist jeweils Carinena (=Carignan, Mazuelo).

Weine aus dem Priorat haben mir bislang vergleichsweise wenig Spass gemacht. Vielleicht habe ich einfach die falschen Weine getrunken (von den ganz teuren war auch noch keiner dabei), aber das, was ich probiert habe, war mir oft zu alkoholisch. Die 15% Alkoholgehalt laut Etikett waren insofern kein gutes Omen...

 

 

2007 Idus de Vall Llach 

Mittleres bis dunkles Rot mit leichten orange-bräunlichen Reifenoten
In der Nase recht ausgeprägte, kompottig-reife Pflaumenfrucht, Kakao, Gewürznoten
Am Gaumen dominanter Alkoholeindruck mit leichter Bitternote, daneben reife Pflaumen und auch wieder der Eindruck von Kakaopulver.
Wirkt insgesamt etwas unharmonisch und macht schon satt, bevor man auch nur das erste Glas getrunken hat. 

84-86, den Wein sollte man m.E. bald trinken. Mag sein, dass er vor ein paar Jahren besser war (auch wenn der Wine Advocat als Trinkfenster 2013-2027 angibt)


2007 Vall Llach 

Mittleres bis dunkles Rot, etwas jünger wirkend als beim Idus
In der Nase etwas zurückhaltender, aber dafür deutlich feiner als der Idus. Differenzierte und fast kühl anmutende Frucht, Kirsche, Pflaume und Gewürze
Auch hier ist der hohe Alkohol am Gaumen deutlich spürbar, wenn auch ohne die ausgeprägte Bitternote. Die Frucht, vorwiegend Pflaume, ist ausgeprägter als beim Idus und der Wein insgesamt deutlich länger. Das ist der klar bessere Wein, aber auch der macht sehr schnell satt. 

88-90, auch diese Wein würde ich in den nächsten Jahren trinken. Er wird kaum besser werden, aber der Alkohol wird sich womöglich stärker in den Vordergrund drängen. Die Angabe "bis 2035" im Wine Advocat würde ich definitiv nicht ausreizen wollen.


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