Donnerstag, 7. August 2025

Urlaubsnachlese

Während eines sehr schönen Urlaubs in Istrien haben wir auch einige Weingüter besucht und ein paar Flaschen eingekauft. Die meisten der Weißweine, die wir probiert haben, stammen aus der Rebsorte Malvazija (guckstu hier), die wohl auch ursprünglich aus Kroatien stammt. Rotweine haben wir deutlich weniger probiert; interessant waren vor allem die aus der Sorte Teran (oder Terrano). Das ist eine Rebsorte, die in Italien, Slowenien und Kroatien auf insgesamt knapp 2000 Hektar angebaut wird (für Details guckstu hier).

Die nachfolgenden Notizen entstanden nicht vor Ort, sondern nach der Rückkehr aus dem Urlaub zu Hause. Sie sind etwas "Benvenuti-lastig", denn die Weine dieses Guts hatten uns vor Ort am besten gefallen, und so haben wir dort am meisten eingekauft. 



2023 Benvenuti Malvazija 

Mittleres Gelb
Duftet eher verhalten, gelbe Früchte (Pfirsisch), auch dezent nussige Noten.
Am Gaumen stoffig, wieder gelbe Frucht, passende Säure, im Abgang dezente Zitrusnote. 

86-88, würde ich bis Ende nächsten Jahres trinken


2021 Kozlovic Malvazija Selection

Mittelgelb
Duft von mittlerer Intensität, zunächst etwas Zitrus, vegetabil. Mit Luft intensiver, Orange und gelbe Fruchtnoten
Am Gaumen nachhaltig und mit Schmelz, dezent gelbfruchtig, die 14% Alkohol sind gut verpackt, dürfte ein guter Speisenbegleiter sein.

88-90, würde ich in den nächsten zwei bis drei Jahren trinken





2020 Benvenuti Teran "Livio"

Recht dunkles Rot mit leichtem Violettschimmer
Intensiver Duft nach dunklen Früchten, Tomatenmark und pfeffrig-würzigen Noten
Auch am Gaumen deutliche pfeffrige Würze, daneben dunkle Frucht, recht lebhafte Säure spürbares Tannin, mittellanger würziger Nachhall.
Sehr schöner, eigenständiger Rotwein. 

88-90, dürfte Potential für drei bis fünf Jahre haben



"Corona Grande" hatten wir ab 2020 zur Genüge, und ich brauche wirklich nicht mehr davon. Der Wein kann aber nichts für seinen Namen und hat mir gut gefallen.


2021 Benvenuti "Corona Grande"

Goldgelb
Ausgeprägter und reintöniger Duft mit Muskatprägung, florale Noten und exotische Frucht (Litschi?)
Sehr süßer Antrunk, intensive und etwas parfümiert wirkende Aromatik mit exotischer Frucht und Honig, recht lang
Dürfte als Dessertbegleitung gut "funktionieren", als Solist macht der Wein recht schnell satt.  

88-90, würde ich eher jung trinken

Freitag, 25. Juli 2025

Kleiner Schloßberg ganz groß

Vor einiger Zeit habe ich ein gemischtes Dreier-Paket gekauft, in dem sich auch eine halbe Flasche 2008er Schloßberg Spätburgunder von Bernhard Huber befand. 2008 war ein eher kühles Jahr. Der Schloßberg ist der zweitteuerste Rotwein im Weingutsportfolio (nach dem Wildenstein), so dass man durchaus hohe Erwartungen haben durfte. Allerdings sind 17 Jahre ein stattliches Alter, zumal es sich ja um eine halbe Flasche handelte (und der Wine Advocate ein Trinkfenster von 2016 bis 2021 prognostizierte). Derartige Befürchtungen erwiesen sich allerdings als völlig unbegründet.

 


2008 Huber Hecklinger Schloßberg Spätburgunder GG (aus 0,375l-Flasche)

Mittleres Rot mit deutlichen orange-bräunlichen Reifenoten
Recht intensiver und vielschichtiger Duft mit Noten von dunklen Früchten, Fleisch und Gewürzen
Tritt am Gaumen kraftvoll auf, wieder vielschichtig, fleischig, mit dunkler Frucht und Gewürzanklängen, mürbes Tannin. Eine leichte etherische Note (die mit der Zeit deutlicher hervortritt), geleitet den Wein in den langen Abgang.
Ein grossartiger Spätburgunder in hervorragender Trinkreife. 

93-95, in den nächsten Jahren trinken


Fazit: Dieser Wein belegt, warum das Weingut Bernhard Huber zur absoluten Spitze der Spätburgunder-Erzeuger Deutschlands zählt. Kleines Detail am Rande: die Flasche war mit einem richtig guten Korken verschlossen.







Samstag, 19. Juli 2025

Rehabilitation

Vor gut 2 Jahren auf einer Probe mit 2012er Bordeaux war Chateau Beausejour Duffau-Lagarosse ein Totalausfall (guckstu hier). Der Wein stank regelrecht, und aufgrund der weiteren vier Flaschen in meinem Keller hoffte ich, dass das ein Flaschenfehler war. Der Wein hat über zwei Jahre auf die Chance zur Wiedergutmachung warten müssen. Heute war es soweit. 

 



2012 Chateau Beuasejour Duffau-Lagarosse 

Mittleres bis dunkles Rot ohne Reifenoten
Recht verhaltener Duft, rauchig mit an Steinen erinnernder Mineralik, Kirsche, dunkle Früchte, dezent gewürzige Noten
Am Gaumen recht kräftig mit feinem, "pulvrigen" Tannin, frisch wirkende Frucht (wieder Kirsche), mittlerer Nachhall 

90-92, jetzt in schöner Trinkreife mit Reserven für sicher 10 Jahre

Freitag, 18. Juli 2025

Ein Bordeaux-Sammelsurium

Im Laufe der letzten ein bis zwei Jahre habe ich einiges an Bordeaux getrunken und mir zwar Notizen gemacht, aber das jeweilige Datum nicht notiert (und auch nicht immer Fotos gemacht). Diese Notizen habe ich jetzt in diesem Post gesammelt. Die Reihenfolge der einzelnen Weine ist mehr oder weniger zufällig. Einige der Weine sind auch schon in anderen Posts aufgetaucht, aber das waren dann andere Flaschen. 

Es geht los mit (mal wieder) einem Calon-Segur. Für dieses Weingut habe ich ja eine (mir selbst schwer erklärliche) Schwäche, guckstu hier.



 

2017 Chateau Calon-Segur 

Mittleres bis dunkles Rot
Recht ausgeprägter und gut entwickelter Duft nach dunklen Beeren und Gewürzen, etwas Kaffeepulver. Am zweiten Tag wirkt der Duft "heller" und mit einer zusätzlichen floralen Komponente
Am Gaumen mittelgewichtig mit Aromen dunkler Beeren, spürbares, aber doch eher zurückhaltendes Tannin, mittlere Länge.
Das ist ein sehr schöner Wein, aber man merkt ihm doch an, dass er nicht aus einem grossen Jahr stammt. Schon gut trinkbar, aber wohl auch nicht mit dem Reifepotential grosser Jahrgänge. 

91-93, bis 2030+

 

Weiter geht es mit einem 2011er, einem Jahrgang, der nicht den besten Ruf hat. 

2011 Chateau Smith Haut Lafitte 

Dunkles Rot fast ohne Reifenoten
Herb wirkender Duft nach roten und schwarzen Beeren (Cranberries), etwas gegrillte Paprika, Tabak. Nach zwei Tagen dominieren die dunklen Früchte, es kommt aber (etwas überraschend) eine an Orangenschale erinnernde Note hinzu.
Am Gaumen kraftvoll und auch hier betont herb mit noch deutlich spürbarem Tannin, dunkle Frucht. Der Wein hat gute Anlagen, wirkt aber noch immer recht zugeknöpft und bewegt sich sicher nicht auf der charmanten Seite des Bordeaux-Spektrums. Nach zwei Tagen etwas gemäßigter mit weniger ruppigem Tannin und auch am Gaumen eher dunkelfruchtiger Aromatik. Mittleres bis langes Finale. Insgesamt eindrucksvoll, ohne charmant zu sein. Da brauchts ein Steak dazu. 

90-92+, würde ich eher noch etwas liegen lassen 


Als nächstes ein deutlich preiswerterer Wein aus einem deutlich besseren Jahr. 

2009 Chateau Fontenil 

Kräftiges Rot mit leichter Reife am Rand 
Intensiver Duft nach roten (Himbeere) und schwarzen Früchten, etwas Heftpflaster (ohne negative Konnotation), am zweiten Tag auch etwas Cassis
Am Gaumen viel Kraft, reifes Tannin, belebende Säure, auch viel Frucht, die aber bis in den mittellangen und ganz leicht bitteren Abgang etwas säuerlich wirkt. Am zweiten Tag wirkt das harmonischer, wenn auch eine ganz leichte Bitternote bleibt.

88-90, dürfte noch ein paar Jahre auf diesem Niveau vor sich haben 


Der nächste Wein ist ein Klassiker, den ich sehr gerne mag (guckstu auch hier)


1998 Chateau Pavie Macquin 

Dunkles Rot mit leichten Reifenoten am Rand
Intensiver und vielschichtiger Duft nach dunklen Früchten, Pflaumen, Gewürzen, Blut und einem Hauch Tabak
Kraftvoller Auftritt mit gaumenfüllender Frucht, fleischige Noten, noch präsentes, reifes Tannin, kreidige Mineralik, sehr lang. 

95-97, grosses Bordeaux-Kino und noch Potential für ein paar Jahre  


Ein Jahr jünger ist der nachfolgende Pauillac.

1999 Chateau d'Armailhac 

Recht dunkles Rot mit deutlichen Reifenoten
Sehr typischer Duft mit (nur anfänglich) ein bisschen Funk, roter und dunkler Frucht und etwas Zedernholz. Wird mit mehr Luft runder, jetzt eher dunkelfruchtig mit etwas Graphit
Am Gaumen gute Präsenz, eher rote Frucht, spürbares und leicht trocknendes Tannin 

89-91, bald trinken 


Weiter geht es ans rechte Ufer, zu den Cötes de Castillon. Dort produziert das Chateau d'Aiguilhe in guten Jahren mit schöner Regelmäßigkeit Weine mit hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis.
(zu dem auf dem Bild gezeigten 2000er gibt es leider keine Notizen)


2015 Chateau d'Aiguilhe 

Dunkles Rot mit erster angedeuteter Reife
In der Nase viel Frucht, zuerst Kirsche, mit mehr Luft auch dunkle Fruchtnoten und eine dezente Würze
Am Gaumen dann kraftvoll mit gaumenauskleidender und (auch durch eine passende Säure) frisch wirkender Frucht, aber auch recht präsentes Tannin, das dem Wein Struktur gibt. Im ordentlichen Abgang findet sich dann auch die Würze aus dem Duft wieder. 
Ein schöner Spaß-Bordeaux, der jetzt in bester Trinkreife ist. 

89-91, hält sich sicher noch einige Jahre auf diesem Niveau, aber warum warten? 


Den 2004er Leoville Barton habe ich erst kürzlich über den grünen Klee gelobt (guckstu hier). Diese Notiz hier ist älter.

2004 Chateau Leoville Barton 

Sehr dunkles Rot mit nur ganz leicht angedeuteter Reife
Der Duft schreit förmlich "Bordeaux". Kraftvoll, tiefgründig mit roten und dunklen Früchten, etwas gerösteter Paprika, etwa Edelholz und ein wenig Menthol. Anfangs mit leichten Stallnoten, die sich mit Luft verziehen.
Jetzt in bester Trinkreife mit noch präsentem Tannin, einer recht lebhaften Säure. Dunkelfruchtig und herb mit leichter Mentholnote, recht langes dunkelfruchtiges Finale. Dicht, sehnig und ohne jede Süße.
Ganz klassischer linksufriger Bordeaux, dem niemad erzählt hat, dass er aus einem (angeblich) eher kleinen Jahrgang stammt. Ein dickes "like".

92-94, in dieser Verfassung und bei guter Lagerung sicher bis 2030


Nicht alle 2004er sind so gut gelungen, das beweist der nächste Wein (der aber zugegebenermaßen auch nur etwas mehr als die Hälfte gekostet hat).



2004 Chateau Phelan Segur

Dunkles Rot mit nur ganz leichten Reifenoten
Verhaltener Duft nach vorwiegend dunklen Früchten (Heidelbeeren)
Auch am Gaumen recht zurückhaltend mit dunkelfruchtiger Aromatik. Während das im Antrunk durchaus gediegen wirkt, macht sich dann eine gewisse Rustikalität mit einer leichten Bitternote bemerkbar, die den Wein in den eher knappen Abgang geleitet. Insgesamt etwas freudlos.

85-87, wohl eher bald trinken


Als nächstes ein Wein aus Pessac-Leognan, der in den letzten Jahren eine gewisse Aufmerksamkeit (sprich: gute Kritikerbewertungen) erfahren hat. Soweit ich mich erinnern kann war das meine erste Begegnung mit Malartic-Lagraviere.

2015 Chateau Malartic Lagraviere

Dunkles, noch recht jugendlich wirkendes Rot
Im Duft noch vom Holzausbau geprägt, noch nicht voll entfaltete Frucht
Wirkt am Gaumen rund mit leichter alkoholischer Wärme, sehr präsentem Tannin und einer recht ausgeprägten Säure. Das ist gut, noch nicht bei seiner endgültigen Trinkreife angekommen, aber auch etwas mainstreamig. 

89-91+, eher noch einige Jahre liegenlassen 


Der nächste Wein ist ein schönes Beispiel dafür, dass Bordeaux auch Trinkspaß zu kleinen Preisen (13,50 in diesem Fall) bieten kann.


2009 Chateau Cap de Faugeres 

Sehr dunkles, noch fast jugendlich wirkendes Rot
Recht intensiver Duft mit Noten von eher roten als dunklen Früchten, etwas Kreide, insgesamt frisch und animierend 
Am Gaumen voll entwickelt mit schöner Frucht, noch durchaus präsentem, strukturgebendem und auch leicht trocknendem Tannin und recht langem, fruchtbetonten Finale
Sehr schön - nicht sehr komplex, aber ein grosser Trinkspaß 

88-90, in den nächsten Jahren trinken - wird sicher nicht mehr besser 


Als nächstes ein kleiner Wein aus grossem Jahr. Auch den gab es hier schon einmal (guckstu hier).


2005 Chateau de Fonbel 

Recht kräftiges Rot mit deutlichen orange-braunen Reifenoten
Mittelkräftiger Duft nach Kirschen und Gewürzen sowie etwas Waldboden. Nach Belüftung wird der Duft kräftiger und es tritt eine leichte Mentholnote hinzu.
Am Gaumen recht verhaltene Frucht, noch deutlich vernehmbares Tannin, wirkt überraschend frisch. 
Ist die Frucht hier auf dem Rückzug? Auch wenn der Wein ansonsten noch sehr vital wirkt, würde ich ihn eher bald trinken.

87-89, bald trinken 


Chateau Lagrange mag ich eigentlich (guckstu zum Beispiel hier), und so habe ich mich gefreut, kürzlich ein paar Flaschen 2005er zu einem guten Preis kaufen zu können. Sooo gut war er dann aber leider doch nicht.

2005 Chateau Lagrange Saint Julien 

Dunkles Rot mit leichten Reifenoten
Im Duft nach ausreichender Belüftung viel dunkle Frucht (Blaubeeren), etwas Tabak, Teer
Am Gaumen noch viel Tannin, das aber von guter Qualität ist, nichts hartes. Zusammen mit einer prägnanten Säure bildet das einen festen Rahmen, der die dunkle Frucht in den recht langen Abgang trägt.
Insgesamt ein schöner Bordeaux, aber die Struktur dominiert doch etwas. 

89-91, bis 2035+


Von Chateau Charmail aus dem Haut-Médoc habe ich einige Jahrgänge gehabt, bin mit dem Wein aber nie so recht warm geworden. Das galt leider auch für diesen 2009er.

2009 Chateau Charmail 

Kräftiges Rot mit Reifenoten
Recht kräftiger, rauchiger Duft nach roten und dunklen Früchten sowie Gewürzen
Da hält der Wein am Gaumen nicht ganz mit: Kraftvoller Auftritt zwar, aber mit nur verhaltener Frucht und noch recht präsentem, etwas trocknendem Tannin, mittlere Länge. Die 14% Alkohol machen sich bemerkbar, wenn der Wein im Glas wärmer wird. 

86-88, eher bald trinken 


Der nächste Wein ist einer von denen, bei denen ich nicht weiß, warum ich sie eigentlich gekauft habe. Vermutlich bin ich da auf die Anpreisungen des Händlers hereingefallen.




2015 Chateau Lafon la Tuilerie Saint Emilion Grand Cru 

Sehr dunkles Rot
Mittelkräftiger Duft, in dem sich pflaumige Frucht mit einer vanilligen Holzprägung und Kräuternoten verbindet. Ungewöhnlich, aber nicht schlecht. 
Am Gaumen "dick", wieder leicht pflaumige Frucht, viel reifes Tannin, aber auch eine störende Bitternote und deutlicher Alkoholeindruck (die 15% lassen grüssen...).
Das macht mir so keinen richigen Spaß

83-85, hat sicher noch Potential




Freitag, 11. Juli 2025

Ein kapitaler Hirsch

Die Lage Zöbinger Heiligenstein im Kamptal besitzt einen hervorragenden Ruf. Das Weingut Bründlmayer etwa produziert dort ganz hervorragende Rieslinge. Das Weingut Hirsch war mir zwar namentlich bekannt, aber im Glas bin ich seinen Weinen bislang nicht begegnet. Seit 2021 vinifiziert man dort einen aus alten Reben in einem als Rotfels bezeichneten Teilstück des Heiligensteins einen separaten Wein. Der Falstaff vergab dafür 100 Punkte. Nun ist der Falstaff gemeinhin nicht knausrig mit Punkten, aber 100 für einen (zudem noch bezahlbaren) österreichischen Weißwein sind schon ein Wort. Daher kamen vor zweieinhalb Jahren vier Flaschen in unseren Keller. Heute ging es der ersten davon an ihren Schraubverschluß.



2021 Hirsch Zöbinger Heiligenstein-Rotfels Riesling

Mittelgelb
In der Nase zwar noch kompakt, aber mit erkennbarer Tiefe; knapp reife gelbe Frucht, auch grüne Frucht (Stachelbeere?) sowie Kräuter
Am Gaumen viel Substanz und Tiefe, gelbfruchtig (aber auch hier eher in der knapp reifen Variante), steinige Mineralik, hervorragend integrierte Säure, nicht völlig trocken, lang und nachhaltig.
Ein grosser Riesling, der noch nicht alles zeigt. Kommt in meine Riesling Hall of Fame.

95-97, bis 2035


Donnerstag, 10. Juli 2025

Riesling vom Faulenberg

Das Pfälzer Weingut Theo Minges war und ist mir zwar ein Begriff, aber ich weiß nicht, ob ich jemals einen Wein des Gutes getrunken habe. Dankenswerterweise haben mir liebe Kollegen aber eine Flasche zum Geburtstag geschenkt, so dass ich diese Bildungslücke schliessen konnte. Der Wein zeichnet sich nicht nur durch ein interessantes Etikett aus, sondern ist auch ansonsten sehr gut. Ob allerdings "Unterer Faulenberg" eine sehr kaufanimierende Lagenbezeichnung ist, sei dahingestellt... 

 


2023 Theo Minges Gleisweiler Hölle Unterer Faulenberg Riesling GG

Helles bis mittleres Gelb
Recht ausgeprägter Duft nach gelben Steinfrüchten, vor allem Pfirsisch, ein Hauch Banane(?)
Am Gaumen zwar noch unentwickelt, aber eine ausgeprägte gelbfruchtige Aromatik deutet sich hier ebenfalls an. Gut eingebunde Säure und eine ins Salzige spielende Mineralik bilden das Fundament dazu.
Sehr schöner Riesling mit Zukunft

91-93, sollte noch zwei bis drei Jahre liegen und hat danach Reserven für sicher weitere fünf Jahre 

Schnäppchenjagd relaoded

Da habe ich doch schon wieder so ein preisreduziertes Überraschungspaket bestellt... 

Im letzten (guckstu hier) war nicht viel Überzeugendes, aber dieses hier (eine "Mystery-Box" mit sechs Flaschen zu 40 Euro plus Versand) war sowohl preiswerter als auch besser. Unter anderem befand sich darin eine Flasche 2013er "La Dama" der Domaine Lupier. Den kenne und schätze ich (guckstu hier). Dazu neben drei Weinen, zu denen ich keine Notizen gemacht habe, diese beiden Italiener hier. 

 

2024 Zenato Lugana Santa Christina

Helles Gelb
Intensiver, etwas parfumiert wirkender Duft mit floralen und gelbfruchtigen Noten
Auch am Gaumen intensiv floral-fruchtiger Auftakt, dem aber nicht sehr viel folgt. Gut trinbarer Wein, dem es aber etwas an Substanz und Tiefgang mangelt. Endet recht kurz auf eine leicht herbe Note.
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass dieser Stil populär ist, finde den Wein aber doch ein wenig oberflächlich.

84-86, würde ich jung trinken

 


2021 San Silvestro Barbera d'Alba Superiore

Mittleres Rot
Recht kräftiger Duft mit intensiver Frucht, bei der Kirsche dominiert
Auch am Gaumen fruchtbetont, schöne Frische, dabei mittelgewichtig und ohne wahrnehmbares Tannin
Das ist Easy Drinking auf ansprechendem Niveau; fruchtbetont und unkompliziert. Wenn der offene Rote in der Pizzeria diese Qualität hätte, wäre schon viel gewonnen.

85-87, würde ich in der jetzigen Fruchtphase trinken