Samstag, 27. Mai 2023

Voll auf die Zwölf

Der Jahrgang 2012 in Bordeaux gehört sicherlich nicht zu den großen Jahrgängen seines Jahrzehnts. Er war geprägt von einem eher naßkalten Frühjahr, einem heißen und trockenem Sommer und Niederschlägen im Herbst. Es heißt, das Jahr sei am rechten Ufer besser gelungen als am linken Ufer, da die früher reifenden Merlottrauben tendenziell vor den Herbstniederschlägen gelesen werden konnten. Die Wahtheit aber ist im Glas, und um dieser Wahrheit auf den Grund zu gehen, versammelten sich Ende April 10 Weinfreunde in Köln. 

Vorweg gab es, sozusagen off topic, einen Weißwein, danach 16 Rotweine in Zweier-Flights. Mit Ausnahme des ersten Flights kamen die Weine dabei jeweils aus der gleichen Appelation.




Clos Floridene blanc

Feine Nase, Orange, Sauvignon-Aromatik
Gut eingebundenes Holz, prägnante Säure

86-88


Chateau Moulin-Haut-Laroque

Feine, saubere Kirschfrucht, mentholische Frische
Schöne Frucht, etwas rustikal 

86-88


Chateau Feytit-Clinet

Sehr schöne Nase, tief, würzig
Am Gaumen etwas Stall, dahinter dicht, herb, mit leichter Bitternote 

ohne Bewertung


Chateau Haut-Bailly

Im Duft sehr fein, elegant, Kirsche
Auch am Gaumen Elegant, Paprika 

90-92


Domaine de Chevalier

In der Nase herb, Cassis, tief, kräutrig
Fein, transparente Kirschfrucht, fehlt etwas an Länge 

89-91


Chateau Calon-Ségur

Sehr schöne Nase "into your face", viel dunkle Frucht, Cassis, dunkle Beeren
Tolle Frucht, komplex, lang, harmonisch 

93-95

 

Chateau Montrose

Im Duft etwas zurückhaltender, aber durchaus ähnlich dem Calon-Ségur, dunkle Frucht, Papika, mentholische Frische
Deutlich herber und verschlossener als der Calon, Lakritz, Potential 

91-93+


Chateau Batailley

In der Nase schöne Frucht, leicht rustikal, dunkle Frucht
Kräutrig-würzig mit etwas mentholischer Frische 

89-91


Chateau Grand-Puy-Lacoste

Sehr schöne, klassisch-elegante dunkelfruchtige Nase
Auch am Gaumen klassisch, eher kräutrig, feines Tannin 

91-93


Chateau Leoville-Poyferré

In der Nase intensiv mit viel dunkler Frucht, Cassis
Am Gaumen intensive Frucht, lang

92-94


Chateau Ducru-Beaucaillou

Sehr fein ausdifferenzierte, transparente Nase, mit Luft Paprika
Am Gaumen ausserordentlich fein und elegant 

93-95


Chateau Malescot-Saint-Exupery

Feine Nase, dunkle Frucht, etwas Paprika
Schöne Komplexität, wieder etwas Paprika, würzig

89-91


Chateau Rauzan-Segla

Intensive Nase, blumig, mentholisch-etherisch
Am Gaumen fein, transparent, sehr elegant

91-93


Chateau Beausejour-Becot

Sehr feine Nase mit iel Kirschfrucht
Schöne Frucht am Gaumen, wenn auch etwas plakativ 

90-92


Chateau Beausejour Duffau-Lagarosse

Der Wein duftet nicht, er stinkt. Trinken mag man das dann schon nicht mehr 

ohne Bewertung


Chateau Canon

In der Nase viel dunkle Frucht, Kirsche, fein
Am Gaumen sehr schöne Frucht, fest, salziges Finale 

91-93


Chateau Pavie-Macquin 

Schöne Nase, kräutrig (Cabernet Franc?), fein, Kirsche
Etwas alkoholische Schwere, Kirsche, etwas schwerfällig 

88-90


Fazit: Dass 2012 kein großer Jahrgang ist, merkte man auch in dieser Probe. In einem großen Jahr hätte man bei diesem Line-up mehr Bewertungen um und über 95 erwartet. Das heißt nicht, dass es nicht sehr schöne Weine ab. Allerdings kamen für meinen Geschmack die besten vom linken Ufer, das doch angeblich 2012 nicht so gut abgeschnitten hat. Meine Highlights waren Calon-Ségur (davon hättte ich gerne mehr im Keller) und Ducru-Beaucaillou (davon eigentlich auch, aber der ist halt auch teuer), gefolgt von Leoville-Poyferre. Die Weine des rechten Ufers fand ich auf hohem Niveau etwas enttäuschend. Beausejour Duffau-Lagarosse muss ich bei Gelegenheit nachverkosten um zu sehen, ob das (hoffentlich) nur ein Flaschenfehler war. Für Feytit-Clinet gilt eigentlich das gleiche, aber da ich davon keinen mehr habe und nach der Erfahrung hier nicht noch einmal viel Geld dafür ausgeben möchte, werde ich das wohl lassen.

Donnerstag, 18. Mai 2023

Das Vatertagsexperiment

Bei "Umbauarbeiten" im Weinkeller fiel mein Blick auf zwei Flaschen 2011er - Tonschiefer von Dönnhoff und Schiefergestein (in der Edition Tino Seiwert, die von Pinard de Picard vertrieben wurde). Mit dem Jahrgang 2011 habe ich so meine Probleme, aber zumindest probieren muss man ja doch mal. 

Ja, und dann erinnerte ich mich, dass ich die gleichen Weine auch aus 2013 und 2015 habe. Sechs Flaschen am gleichen Tag öffnen? Aber dann fiel mir ein, dass ja Vatertag war. Und wenn ich schon nicht mit dem Bollerwagen um die Häuser ziehe, kann ich ja wenigstens ein bisschen Riesling trinken

Und bevor sich jetzt jemand Sorgen macht: Nein. ich habe die Flaschen nicht leergetrunken. Nachdem das Foto gemacht wurde, habe ich nur noch aus einer Flasche nachgeschenkt. Welche? Das ist leicht zu erraten, wenn man die Notizen unten liest.



2011 Dönnhoff Riesling Tonschiefer  

Etwas dunkleres Gelb als die anderen Weine
Im Duft nicht ganz sauber. Neben etwas Frucht (Papaya?) ist da eine etwas unangenehme, an Plastik erinnernde Note
Wirkt am Gaumen müde und gezehrt, das macht so keinen Spaß.
Da hätte jetzt eigentlich eine Ersatzflasche hergemusst, aber das war die letzte 

keine Bewertung


2011 Schäfer-Fröhlich Riesling Schiefergestein Edition Tino Seiwert

Interessante Nase, gelbe und rote Früchte, ein Hauch Vanille
Das setzt sich am Gaumen fort, pikante Frucht, recht lang, könnte aber mehr Säure haben
Für die Nase alleine hätte es mehr Punkte gegeben, aber am Gaumen ist das einfach unspannend

84-86, bald trinken


2013 Dönnhoff Riesling Tonschiefer 

Recht ausgeprägter und spannender Duft nach knapp reifen gelben Früchten und Kräutern
Auch am Gaumen deutliche Kräuterprägung, knackig, gute Länge. 

86-88, bald trinken, da die Säure schon etwas auf dem Rückzug zu sein scheint


2013 Schäfer-Fröhlich Riesling Schiefergestein Edition Tino Seiwert

Eher vehaltener, aber delikater Duft nach grünem Apfel und gelben Früchten
Auch am Gaumen verhalten gelbfruchtig, gute Länge 

85-87, auch hier gilt: bald trinken


2015 Dönnhoff Riesling Tonschiefer

Ähnelt in der Nase dem 2013er: Deutliche Kräuternoten und knapp reife gelbe Frucht, dazu allerdings eine mineralische Komponente, die den Duft etwas komplexer macht
Tritt am Gaumen kraftvoller auf als der 2013er bei aber wiederum ähnlicher Aromatik: Nicht ganz reife gelbe Frucht und Kräuter, gute Länge, prägnante Säure verleiht Spannung

87-89, würde ich in den nächsten 2-3 Jahren trinken

 

2015 Schäfer-Fröhlich Riesling Schiefergestein Edition Tino Seiwert

Im Duft recht verhalten, wiederum mit einem Mix gelber und roter Früchte, das bereits den 2011er kennzeichnete
Die gleiche Aromatik findet sich am Gaumen; in der Säure eher zurückhaltend, worunter die Spannung etwas leidet. 

84-86, bald trinken 


Fazit: Dönnhoffs Tonschiefer fällt in 2011 leider völlig aus (mangels Ersatzflasche liess sich leider nicht prüfen, ob das nur ein Flaschenfehler war). In 2013 und 2015 kann er dagegen voll überzeugen. Insbesondere der 2015er bietet sehr viel für sein Geld (damals 12,50 ab Weingut). Die (im Vergleich zum Tonschiefer um einiges teureren) Schiefergesteine haben mich nicht abgeholt. Das mag nun allerdings an mir liegen - ich habe mit den Weinen von Schäfer-Fröhlich so meine Probleme und warte immer noch auf den ersten, der mich wirklich begeistert.

Sonntag, 14. Mai 2023

Interpretationssache

Xavier Ausàs war leitender Önologe bei Vega Sicilia, mithin also jemand, dem man zutraut, ordentlichen Wein zu machen. Mit dem Jahrgang 2016 hat er sich im Ribeira del Duero selbstständig gemacht. Es wird in jedem Jahr nur ein Wein (reinsortiger Tempranillo aus überwiegend alten Reben) erzeugt, die jeweilige "Interpretación" des Jahrgangs. Ein Dreier-Paket mit jeweils einer Flasche der Jahrgänge 2017, 2018 und 2019 habe ich probehalber gekauft.


 

2017 Ausas Interpretación

Sehr dunles, fask opakes Rot
Ausgeprägter Duft nach dunklen Früchten, Pflaume und deutlicher Gewürznote, etwas Vanille/Kokos vom Holzausbau (am zweiten Tag nicht mehr wahrnehmbar)
Wirkt am Gaumen schon recht rund, eine volle Ladung (extrakt)süßer Frucht, weiche Tannine, recht lang

89-91, düfte noch 5 Jahre in guter Form bleiben


2018 Ausas Interpretación

Sehr dunkles Rot mit leichtem Violettschimmer
In der Nase ausgeprägt, aber auch noch etwas kompakt wirkend, viel herbe dunke Frucht, Kirsche, etwas Kokos, Zartbitterschokolade 
Auch hier sehr viel Frucht, wieder mit Extraktsüße, aber durchaus frisch wirkend aufgrund einer feinen Säure, wieder weiches Tannin, langer fruchtig-säuerlicher Abgang

91-93, schon antrinkbar, Potential bis sicher 2030


2019 Ausas Interpretación

Dunkles Purpur mit deutlichem Violettschimmer
Im Duft genauso ausgeprägt wie der 2018er, aber noch etwas kompakter mit deutlichen Gewürznoten und viel frisch wirkender Frucht
Ähnliches Bild: Viel Frucht mit Extraktsüße (die am zweiten Tag allerdings deutlich weniger ausgeprägt ist), noch etwas verschlossener als beim 2018er, weiches Tannin, recht langes, herbes Finale  

90-92, ebenfalls bis ca. 2030


Fazit: Das sind sehr gute Weine. Am ersten Tag machten sie einen (auf hohem Niveau) etwas weichgespülten Eindruck, ohne Ecken und Kanten. Das hätte ich am zweiten Tag so nicht mewhr unterschrieben. Alle drei Weine sind jetzt schon gut trinkbar (aber bitte in Maßen - alle drei haben 15% Alkohol, was sie etwas anstrengend macht), haben aber sicher Potential für 5 und mehr Jahre. Der 2018er gefällt mir wegen seiner Säure am besten. Im Handel für etwa 50 Euro zu bekommen (was mir ehrlich gesagt zu viel ist - nachkaufen würde ich bei dem Preis nicht).  

Freitag, 21. April 2023

Unter dem Radar gesegelt

Clos Floridene gehört der Familie des 2016 verstorbenen Denis Dubourdieu, der gelegentlich als bester Weissweinerzeuger von Bordeaux bezeichnet wird. Auf Clos Floridene, gelegen in der "etwas unter dem Radar" segelnden Appelation Graves, werden (im Bordeaux-Kontext preiswerte) Rot- und Weissweine erzeugt, wobei die Weissen wohl etwas bekannter und auch etwas teurer sind. Von den Rotweinen haben wir in der Vergangenheit ab und an ein paar Flaschen gekauft. Zwei davon, beide aus hervorragenden Jahgängen, kamen gestern und heute auf den Tisch.


2005 Clos Floridene 

Mittleres Rot mit dezenten Reifenoten am Rand
Duftet eher verhalten nach roten Früchten (Johannisbeere) sowie Tabak und etwas Jod
Am Gaumen mittelgewichtig mit kühler Anmutung, von eher klassischer Statur mit präsentem Tannin, einer belebenden Säure und vergleichsweise zurückhaltend-rotfruchtiger Aromatik
Schöner "kleiner" Bordeaux, der für die seinerzeit bezahlten knapp 10 Euro guten Gegenwert bietet. Jetzt in bester Trinkreife mit noch eingen Jahren vor der Brust.

86-88, bis 2025+ 


2010 Clos Floridene 

Mittleres Rot mit allenfalls erahnbaren Reifenoten
In der Nase wiederum eher zurückhaltend, am ersten Tag rotfruchtig mit einer mentholig-frischen Note. Am zweiten Tag eher dunkle Früchte (Heidelbeeren / Brombeeren)
Kommt am Gaumen etwas voluminöser daher (hat auch 13,5% Alkohol) und wirkt in der Aromatik "dunkler" als der 2005er (Pflaume?). Noch recht robustes Tannin, ordentliche Länge und Zukunft.

86-88, bis 2030+


Fazit: "Objektiv" (wenn es das gibt) sind die beiden Weine etwa gleich gut. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich aber dem 2005er den Vorzug geben. Er wirkt transparenter und charmanter als der 2010er und insgesamt "klassischer". Der 2010er kontert das mit mehr Kraft, Länge und voraussichtlich auch Langlebigkeit, und es ist wohl eher eine Frage des Geschmacks, was man da vorzieht.


Donnerstag, 6. April 2023

Mein lieber Saffredi

Der "Saffredi" der Fattoria le Pupille im Südwesten der Toskana ist ein "Bordeaux-Blend" aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot (in früheren Jahren wohl auch mit etwas Sangiovese). Trotz regelmässig sehr guter Bewertungen ist er im Vergleich zu anderen sogenannten Super-Tuskans preislich noch einigermassen im Rahmen (zumindest sind die Preise noch zweistellig). Obwohl wir einige Jahrgänge im Keller haben, habe ich noch nie einen Saffredi ganz jung getrunken - und das, obwohl ich schon mehrfach ziemlich begeisterte Berichte genau darüber gelesen habe. Heute habe ich mein Versäumnis nachgeholt und eine Flasche des 2020ers geöffnet.

 


2020 Fattoria le Pupille Saffredi

Sehr dunkles, jugendliches Rot mit Violettschimmer
Intensiver und vielschichtiger Duft mit sehr ausgeprägten Fruchtnoten; Himbeeren, Cassis, Brombeeren, etwas Lakritze.
Am Gaumen kraftvoll mit viel herb-saftiger Frucht, unterlegt mit kräftigem Tannin, dabei sehr lang.
Macht jetzt in der Fruchtphase viel Spaß, sollte aber "eigentlich" eher fünf als drei Jahre im Keller reifen und macht dann sicher bis Ende des nächsten Jahrzehnts Freude 

93-95, 2028-2040+

Sonntag, 2. April 2023

Rheinhessen (Riesling 2014, Teil 5)

Im letzten Teil der "Rundreise" durch den Riesling-Jahrgang 2014 waren vier Grosse Gewächse von Top-Betrieben aus Rheinhessen an der Reihe, verkostet in zwei Zweier-Paaren an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden. Ich fand die Weine qualitativ sehr homogen - vier ausgezeichnete Rieslinge, wobei mir der Hubacker von Keller nicht nur jetzt schon am besten gefiel, sondern m.E. auch noch Potential für eine weitere Verbesserung hat. 


2014 Battenfeld-Spanier Nieder-Flörsheimer Frauenberg Riesling GG 

Reifes Goldgelb
Der recht ausgeprägte Duft wird dominert von (teils frischen, teils kandiereten) Zitrusfrüchten, dazu etwas Wachs und dezent kräutrige Noten
Am Gaumen dominiert reife, herbe Zitrusfrucht, die zusammen mit der sehr gut integrierten Säure trotz der Reife der Frucht für einen animierend-frischen Gesamteindruck sorgt. Kalkige Mineralik. Endet lang auf (wen wundert's?) Zitrusnoten 

90-92, bis 2025+ 

 

2014 Gunderloch Nackenheimer Rothenberg Riesling GG 

Reifes Goldgelb
Startet in der Nase eher verhalten mit Feuerstein, Kräuternoten und dann dezenter gelber Frucht (Pfirsisch), vielschichtig und tiefgründig
Am Gaumen dann unaufdringlich gelbfruchtig; sehr griffiges Mundgefühl mit etwas Tannin und gut verwobener Säure. Im langen Abgang übernehmen dann herbe Zitrusnoten das Kommando.
Das ist ein sehr feiner, leiser Wein, der in Ruhe genosen werden will. Hat noch Zukunft. 

91-93, bis 2028+

Zu diesem Wein gab es hier schon einmal einen Post (guckstu hier). Die seinerzeit beschriebene Zitrusfrucht hat sich quasi in den Abgang zurückgezogen, aber die Charakterisierung als "eher subtiler Wein, der nach etwas Beschäftigung verlangt" stimmt nach wie vor. Die damalige Trinkreifeeinschätzung "bis 2025" war zu konservativ. 


2014 Wittmann Westhofener Morstein Riesling GG 

Goldgelb
Mittelkräftiger Duft, zum Entrée Zitrusnoten, dann kommen Kräuter und etwas Limettenschale hinzu, mit mehr Luft gelbe Früchte und etwas Rauch
Wirkt am Gaumen vergleichsweise schlank, wieder mit viel Zitrusfrucht, frisch mit sehr gut integrierter Säure und recht langem, wieder zitrusdominiertem Abgang. 

91-93, bis 2028+ 


2014 Keller Dalsheimer Hubacker Riesling GG
Mittleres Gelb mit Goldschimmer
Unmittelbar nach dem Öffnen ist die Nase völlig verschlossen. Mit Zeit und Luft öffnet sie sich und gibt Noten von gelben Früchten, Orangenschale und Zitrus sowie kalkige Mineralik frei.
Am Gaumen von dunkler Mineralik geprägt, zudem Zitrus, ganz leicht Karamell, sehr gut integrierte Säure, langer, zitrusgeprägter Abgang

92-94, braucht m.E. noch etwas Zeit bis zum Höhepunkt und wird sicher noch 10 und mehr Jahre Spaß machen



Montag, 27. März 2023

Der Streikwein

Morgen also grosser Streiktag - kein Bahnverkehr. Da ich aber Montagmorgen in Mannheim sein muss, bin ich wohl oder übel schon an Sonntag gefahren und habe im Hotel übernachtet. Nicht schön, aber ging halt nicht anders. Immerhin gab es einen guten Riesling. 


2019 Knipser Dirmsteiner Mandelpfad Riesling GG

Goldgelb
Zunächst verhaltener Duft nach gelben Früchten und Zitrus. Mit mehr Luft wird das intensiver, vielschichtiger und es kommen dezent rotfruchtige sowie kräutrige Noten hinzu.
Am Gaumen sehr strukturiert und gleichzeitig "saftig" wirkend mit Grip, sehr gut integrierter Säure und langem, salzig-mineralischem Finale. Aromatisch dominiert hier die Zitrusfrucht. 

91-93, dürfte mit weiterer Reife noch etwas zulegen