Über Tabubrüche wird dieser Tage ja viel geredet. Dieser hier ist allerdings eher unspektakulär. Der Jahrgang 2021 in Bordeaux hat keinen besonders guten Ruf. Zum einen wird die Qualität geringer eingeschätzt als die der Vorgänger (2018, 2019, 2020) und Nachfolger (2022), zum anderen kam der Jahrgang zu hohen Preisen auf den Markt. Ich habe daher erstmals seit dem Jahrgang 2013 keine Weine in Subskription gekauft und mir vorgenommen, die Finger von dem Jahrgang zu lassen.
Mit diesem Vorsatz habe ich allerdings gebrochen, als mir drei Flaschen Chateau Durfort-Vivens zu einem sehr guten Preis angeboten wurden. Dieses Weingut, ein 2ème Grand Cru Classé, galt lange eher als Underperformer. Seit dem Jahrgang 2018 (so jedenfalls meine Wahrnehmung) werden die Weine jedoch deutlich besser beurteilt. Meine eigene Erfahrung mit dem 2018er (guckstu hier) spricht jedenfalls dafür.
Nachdem ich die drei Flaschen des 2021ers hatte, wollte ich wissen, ob es eine gute Idee wäre, mehr davon zu kaufen. Zur Beantwortung dieser Frage wurde die erste Flasche geöffnet.
2021 Chateau Durfort Vivens
Dunkles, jugendliches Rot mit deutlichem Violettschimmer
Unmittelbar nach dem Öffnen expressiver und fruchtbetonter Duft nach eher roten Früchten (Himbeeren) und etwas Flieder, daneben auch schwarzer Tee. Wird mit mehr Luft etwas intensiver. Nach drei Stunden gewinnt der Duft etwas an Komplexität; es kommen Noten von Tabak hinzu
Am Gaumen viel frisch wirkende Frucht, sehr reifes und dadurch leicht zu unterschätzendes Tannin, dezenter Holzeinfluß, recht langes Finale
91-93+, bis 2040+
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