Rosés sind seltene Gäste in unserem Keller und unseren Gläsern. In den letzten Monaten haben sich aber drei Rosés im Keller "aufgestaut", so dass sich - auch wenn die drei Weine in vielerlei Hinsicht sehr verschieden sind - ein Vergleich anbot. Gestern und heute war es dann soweit.
2021 Hofgut Falkenstein Niedermenninger Herrenberg Rosé
Kräftiges, recht dunkles Rosa
Sauberer, leicht rauchiger Duft nach roten Früchten (Erdbeeren). Die rauchige Note war am zweiten Tag nicht mehr da. Vielleicht hatten am ersten Tag auch nur die Nachbarn gegrillt :-)
Am Gaumen schlank und recht säurebetont, verhaltene Frucht, betont trocken, säurebetontes Finale
Interessante Interpretation, sehr moderat im Alkohol (10,5%)
84-86, würde ich bis Ende nächsten Jahres trinken
2012 Lopez de Heredia Vina Tondonia Gran Reserva
Kräftiges Orange-Rosa
Recht ausladender und klar vom Holzausbau geprägter Duft nach Nüssen, Zitrusfrüchten und Kräutern
Am Gaumen voluminös mit viel Grip und gut integrierter Säure, wieder Zitrus und Kräuter, langer Abgang
91-93, dürfte Potential bis Ende des Jahrzehnts haben
2020 Huber Malterdinger
Vergleichsweise helles Rosa
In der Nase verschlossen, etwas Zündplättchen, erkennbar vom Holzausbau geprägt, kaum Frucht
Auch am Gaumen noch zugeknöpft und auch hier vom Holzausbau geprägt, ganz dezent rotfruchtig, viel Grip, betont trocken, langes, deutlich mineralisches Finale. Potential.
88-90+, eher noch 1-2 Jahre ruhen lassen
Fazit: Drei sehr verschiedene Rosés, alle abseits des Mainstreams. So richtig begeistern tut mich keiner (wobei man beim Vina Tondonia den Preis von über 70 Euro berücksichtigen muss). Rosés werden wohl auch weiterhin seltene Gäste bei uns bleiben.
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