Freitag, 14. August 2020

Gereifter Veltliner

Der Grüne Veltliner ist eine echte österreichische Spezialität. Hier ist sie die mit weitem Abstand wichtigste Rebsorte. Aus ihr werden (auch) Spitzenweine gekeltert, denen man grosses Reifepotential nachsagt. Zwei 10 Jahre alte Vertreter der Rebsorte kamen in den letzten Tagen auf den Prüfstand.



2010 Emmerich Knoll Grüner Veltliner Smaragd Loibner Schütt
Goldgelb
In der Nase recht zurückhaltend, etwas Bienenwachs, Apfel, Aprikose
Am Gaumen recht voluminös, viel Schmelz, aber auch kräftige Säure. Eher zurückhaltende und schwer identifizierbare Aromatik, herbe Note im recht langen Abgang.
87-89, bis 2022+


2010 Rudi Pichler Grüner Veltliner Smaragd Wosendorfer Kollmütz
Reifes Goldgelb
In der Nase mittlere Intensität, Noten von gelben Früchten (Marille aka Aprikose)
Am Gaumen recht ausladend mit leicht viskoser Textur, Schmelz, im Abgang wird der recht hohe Alkohol (14%) spürbar. Recht lang. nach zwei Tagen entwickelt sich ein deutlich wahrnehmbares Pfefferl, die leichte alkoholische Bitternote bleibt leider.
86-88, trinken

Fazit: Von beiden Weinen hatte ich mir mehr versprochen. Der Kollmütz ist vielleicht schon etwas "über den Punkt" gereift. Aromatisch ist das ein schöner Wein, aber der hohe Alkohol macht sich mittlerweile störend bemerkbar. Das Problem hat der Schütt nicht, aber da fehlt es mir an aromatischer Intensität.

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