Samstag, 17. Oktober 2015

Kellerduell (1)





Im Fussball ist der Begriff Kellerduell negativ besetzt. Hier nicht. Es ist einfach der Vergleich zweier oder mehrerer Weine, die "ähnlich" sind und bei denen ein Vergleich lohnend erscheint. Einen Sieger kann es geben, aber so ein Duell kann auch unentschieden enden.

Heute gibt es zweimal 2014er Riesling aus Westhofen. Auf das Kirchspiel vom Seehof bin ich auf einer Präsentation rheinhessischer Winzer im April in Frankfurt aufmerksam geworden. Für mich war das von den 2014ern, die ich dort probiert habe, der beste, und so habe ich mir sechs Flaschen besorgt. Den Westhofener von Wittmann habe ich dann als Einzelflasche speziell für den heutigen Vergleich besorgt.

2014 Wittmann Westhofener Riesling trocken 
Mittleres Gelb.
In der Nase recht ausgeprägt, Kräuter, gelbe Früchte mit exotischem Einschlag.
Am Gaumen kraftvoll, wieder exotisch und mit einer (nicht unangenehmen) Note, die ich mangels eines besseren Ausdrucks als medizinal bezeichne (und die ich bei Guts- und Ortsrieslingen von Wittmann schon öfter gefunden habe). Guter Trinkfluß.
86-88, bis 2018+

2014 Seehof Westhofener Kirchspiel Riesling trocken
Recht helles Gelb.
In der Nase schlanker als der Wittmann, Kräuter, Stachelbeeren.
Auch am Gaumen schlanker, Kräuter, noch verschlossen aber bereits mit gutem Trinkfluß, Zukunft.
86-88+, 2016-2020

Fazit: Ein Duell auf Augenhöhe. Wittmann opulenter und fruchbetonter, der Seehof-Wein ist schlanker und dürfte von etwas Reife profitieren.

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