Donnerstag, 1. August 2019

Entdeckungsreise

Ich fahre sehr viel mit dem Zug, bestelle aber sehr selten Wein im Speisewagen. Das Angebot der deutschen Bahn animiert auch nicht dazu, weder in qualitativer noch in preislicher Hinsicht. Vielleicht bin ich da ungerecht, aber wenn ich "Rotkäppchen-Sekt" auf einer Karte sehe, fällt bei mir die Klappe.

Heute fahre ich aber mit einem Schweizer Zug (durch das Rheintal zwischen Mainz und Bonn). Die Weinauswahl ist zunächst einmal auf Schweizer Weine beschränkt. Die deutsche Bahn hatte vor einigen Jahren auch mal den Versuch gestartet, nur noch deutsche Weine anzubieten, das dann aber nach einiger Zeit wieder aufgegeben. Ich empfinde die Beschränkung auf Schweizer Weine nicht als Beschränkung, sondern als spannend, denn ich kenne mich da nicht aus. Es gibt einen Sekt und sieben Weine zur Auswahl - und zwar nicht nur in den sonst üblichen 0,25-Liter-Flaschen, sondern in verschiedenen Formaten zwischen 0,1 Liter und einer ganzen Flasche. Ich entschied mich für einen Fendant aus dem Valais. Ein Chasselas aka Gutedel also, einer in der Schweiz sehr verbreiteten weissen Sorte.

Interessant ist die Preisgestaltung: Im deutschen Fachhandel ist der Wein für 18-19 Euro zu haben (damit ist er allerdings überbezahlt; in der Schweiz mag er preiswerter sein). Angesichts dessen sind 8,60 für 0,25 Liter fair kalkuliert.



2018 Domaines Rouvinez Fendant Coteaux de Sierre
Recht helles Gelb
In der Nase ansprechend, recht ausgeprägte Frucht, Aprikose
Wirkt am Gaumen recht kräftig mit spürbarem Schmelz, dezent gelbfruchige Aromatik
84-86, bis 2020

Fazit: Das ist (natürlich) kein grosser Wein, aber er trinkt sich gut und war dem Anlass angemessen (auch wenn ein Riesling aus dem Mittelrhein besser gepasst hätte). 




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen