Montag, 29. Mai 2023

Der Geburtstagsriesling

Zum Geburtstag, zumal an einem Feiertag, sollte es ein besonderer Riesling sein. Zunächst hatte ich an 2013 Hubacker von Keller gedacht, mich dann aber (in Erinnerung an die grandiose Performance dieses Weines bei der 2013 Ten-Years-After-Probe Anfang Mai (guckstu hier)) umentschieden für Dönnhoffs 2013er Hermannshöhle.

 

2013 Dönnhoff Niederhäuser Hermannshöhle Riesling GG

Reifes Goldgelb
Intensiver und komplexer Duft nach gelben Früchten, Orangen, Rauch, Safran(?)
Auch am Gaumen Rauch, viel felsige Mineralik, sehr klare, fast strahlende gelbe Frucht, harmonisch integrierte Säure, Schmelz und große Länge
Großes Riesling-Kino und jetzt im besten Trinkfenster 

94-96, würde ich in den nächsten drei bis fünf Jahren trinken 

Fazit: Toller Riesling, wirkt aber etwas reifer und nicht ganz so großartig wie sein "Kollege" auf der  Ten-Years-After-Probe drei Wochen zuvor.


2013 - 10 Years After

Am 5. Mai fand in Kirchheim unter Teck eine großartige und großartig organisierte (vielen Dank, Dirk) Probe mit dem Who-is-who der Rieslinge des Jahrgangs 2013 statt. 

Bei einer solchen Probe mit über 25 Weinen und einem Menu "zwischendurch" fallen die Notizen mehr oder weniger zwangsläufig kürzer und sicher auch weniger präzise und verläßlich aus, als wenn man einen Wein über Stunden zu Hause in Ruhe verfolgen kann. Insofern sollten die folgenden Notizen mit einer gewissen Vorsicht interpretiert werden.



(alles Riesling und natürlich alles 2013)

 

Groebe Westhofener Kirchspiel Grande Réserve Auction

Sehr schöne Nase, "ölig", eher exotisch
Toller Wein, viskos, körperreich, deutliche Restsüße, sehr harmonisch, lang 

93-95

Diesen Wein habe ich besser bewertet als die meisten anderen Teilnehmer, aber er hat mir eben wirklich hervorragend gefallen 


Markus Molitor Zeltinger Sonnenuhr Auslese ***

Schlanke Nase, eher grüne, sehr saubere Frucht
Sehr mineralisches Fundament, vollmundig, Zukunft

91-93+


Trimbach Clos Ste. Hune

Schöne Frucht in der Nase, leichter Süßeeindruck, Apfel, sehr komplex
Sehr schöne Frucht, feine, perfekt eingebundene Säure, sehr harmonisch, sehr lang, wieder leichter Süßeeindruck. Groß. 

95-97


Bürklin-Wolf Forster Kirchenstück
Nase verhalten, reife Frucht
Verhalten, aber sehr nachhaltig, ausgeprägte Mineralik, fein, braucht noch Zeit 

91-93+


Emrich-Schönleber Monzinger Halenberg

Tolle Nase, extrem mineralisch, inensive und sehr feine gelbe Frucht, etwas Orange
Am Gaumen tolle gelbe Frucht, sehr mineralisch, tief, groß 

95-97

 

Schäfer-Fröhlich Bockenauer Felseneck 

Reife, etwas säuerlich wirkende Frucht, Apfel.
Nicht mein Wein

? (keine Bewertung)

Da ist mein Problem mit Schäfer-Fröhlich wieder. Ich konnte mit diesem Wein nicht viel anfangen und verzichte lieber auf eine Bewertung, als hier irgend etwas Albernes zu posten. Vielleicht verstehe ich die Weine von Schäfer-Fröhlich einfach nicht.


Emmerich Knoll Smaragd Ried Schütt

Großartige Nase
Am Gaumen etwas unharmonisch

91-93?


Nikolaihof Privatreserve Klause am Berg

Nase fein, in sich ruhend
Sehr fein, etwas parumiert, leichter Süßeeindruck, schön 

92-94


Keller Westhofener Kirchspiel

Schöne Frucht (gelbe und rote Früchte)
Straff, kalkige Mineralik

92-94


Wittmann Westhofener Kirchspiel

Apfel
Am Gaumen toll, perfekt integrierte Säure, feine Süße

94-96

Dass Wittmann in diesem Flight vor Keller lag, hat einige überrascht. Ich konnte Kellers 2013er Kirchspiel zwei Wochen später auf dem Weingut noch einmal verkosten und fand es dort klar besser.


Dönnhoff Norheimer Dellchen

Tolle rauchig-gelbfruchtige Nase
Reife Gelbfrucht, toll

93-95


Dönnhoff Niederhäuser Hermannshöhle 

Großartige intensive Nase
gelbe und rote Frucht, enorme Mineralik, lang

96-98 und Einzug in meine Riesling Hall of Fame

Das Dellchen war hervorragend, aber die Hermannshöhle in dieser Verfassung der Wein des Abends.


Breuer Rauenthaler Nonnenberg

Säuerliche Fruucht (was hier nicht negativ gemeint ist), viel Potential 

91-93


Breuer Rüdesheimer Berg Schloßberg 

Wirkt in der Nase noch verschlossen, säuregeprägt
Schön, eher rotfruchtig, toll integrierte Säure, lang, Zukunft 

94-96+

Einer der wenigen Weine, die wohl noch nicht auf dem Höhepunkt sind. Die anderen waren Molitors Zeltinger Sonnenuhr, Bürklin-Wolfs Kirchenstück und Breuers Nonnenberg. 


P.J. Kühn Schlehdorn 

Tolle, intensive Nase, eher süß, medizinal
Sehr intensiv, eher kräutrig, viel Glyzerin, wieder medizinal, lang

93-95


Schätzel Niersteiner Pettenthal 

Nase eher säuerlich, leicht rotfruchtig
Auch am Gaumen eher rotfruchtig, schlank, Säure dominiert  

91-93+?


Keller AbtsE

Schöne, leicht medizinale Nase
Schön, leicht viskos

92-94


Wittmann Westhofener Brunnenhäuschen 

Nase schlank, puristisch, etwas säuerlich
Spannend, wieder puristisch, lang., Potential

91-93+

Die Mehrheit der Teilnehmer hatt das Brunnenhäuschen vorne. Unabhängig von der Reihenfolge hatte ich mir von der AbtsE mehr versprochen (auch wenn das natürlich Jammern auf sehr hohem Niveau ist).


Christmann Königsberger Ölberg Kapelle 

Sehr schöne, eher rotfruchtige Nase
In sich ruhend, schön integrierte Säure 

92-94


Knipser und Philippi Kallstadter Saumagen Spätlese trocken

Spezielle Nase, Rhabarber? Spannend, leicht oxidativ

87-89?

Dieses "in-sich-ruhende" haben Chtistmanns Weine eigentlich immer, und ich mag das sehr. Der Saumagen war irgendiwe nicht auf der Höhe.


Trimbach Cuvée Frédéric Emile

Nase "warm", leicht medizinal
Am Gaumen überraschend schlank, prägnante Säure, Apfel 

92-94


Zind-Humbrecht Brand

Nase eher verhalten, aber durchaus ähnlich der des Frédéric Emile
Am Gaumen harmonischer, gut integrierte Säure, medizinal 

93-95


Hirtzberger Singgerriedl

Schöne reife Nase
Viskos, reif, schön

93-95


F.X. Pichler Riesling Unendlich

Medizinal-kräutrige Nase, Heftpflaster
Etwas monolithisch, recht lang, medizinal-kräutrig 

89-91

 

Zum Abschluß und nach der "eigentlichen" Probe gabe es noch zwei Süßweine, die ich aus unserem Keller mitgebracht hatte: 

 

Dönnhoff Niederhäuser Hermannshöhle Spätlese

Dezente Gelbfrucht, mineralische Prägung
Schöne Harmonie

91-93


Fritz Haag Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Auslese Goldkapsel -9- 

Deutlich mineralisch geprägte Nase
Deutliche Süße, sehr mineralisch, würzig 

92-94

 

Fazit: Tolle Probe. Wenn ich es einrichten kann, komme ich nächstes Jahr zu "2014 - Ten Years After" gerne wieder. Und da hätte ich dann eine Prognose, welcher Wein gewinnt... (guckstu hier

 

Samstag, 27. Mai 2023

Voll auf die Zwölf

Der Jahrgang 2012 in Bordeaux gehört sicherlich nicht zu den großen Jahrgängen seines Jahrzehnts. Er war geprägt von einem eher naßkalten Frühjahr, einem heißen und trockenem Sommer und Niederschlägen im Herbst. Es heißt, das Jahr sei am rechten Ufer besser gelungen als am linken Ufer, da die früher reifenden Merlottrauben tendenziell vor den Herbstniederschlägen gelesen werden konnten. Die Wahtheit aber ist im Glas, und um dieser Wahrheit auf den Grund zu gehen, versammelten sich Ende April 10 Weinfreunde in Köln. 

Vorweg gab es, sozusagen off topic, einen Weißwein, danach 16 Rotweine in Zweier-Flights. Mit Ausnahme des ersten Flights kamen die Weine dabei jeweils aus der gleichen Appelation.




Clos Floridene blanc

Feine Nase, Orange, Sauvignon-Aromatik
Gut eingebundenes Holz, prägnante Säure

86-88


Chateau Moulin-Haut-Laroque

Feine, saubere Kirschfrucht, mentholische Frische
Schöne Frucht, etwas rustikal 

86-88


Chateau Feytit-Clinet

Sehr schöne Nase, tief, würzig
Am Gaumen etwas Stall, dahinter dicht, herb, mit leichter Bitternote 

ohne Bewertung


Chateau Haut-Bailly

Im Duft sehr fein, elegant, Kirsche
Auch am Gaumen Elegant, Paprika 

90-92


Domaine de Chevalier

In der Nase herb, Cassis, tief, kräutrig
Fein, transparente Kirschfrucht, fehlt etwas an Länge 

89-91


Chateau Calon-Ségur

Sehr schöne Nase "into your face", viel dunkle Frucht, Cassis, dunkle Beeren
Tolle Frucht, komplex, lang, harmonisch 

93-95

 

Chateau Montrose

Im Duft etwas zurückhaltender, aber durchaus ähnlich dem Calon-Ségur, dunkle Frucht, Papika, mentholische Frische
Deutlich herber und verschlossener als der Calon, Lakritz, Potential 

91-93+


Chateau Batailley

In der Nase schöne Frucht, leicht rustikal, dunkle Frucht
Kräutrig-würzig mit etwas mentholischer Frische 

89-91


Chateau Grand-Puy-Lacoste

Sehr schöne, klassisch-elegante dunkelfruchtige Nase
Auch am Gaumen klassisch, eher kräutrig, feines Tannin 

91-93


Chateau Leoville-Poyferré

In der Nase intensiv mit viel dunkler Frucht, Cassis
Am Gaumen intensive Frucht, lang

92-94


Chateau Ducru-Beaucaillou

Sehr fein ausdifferenzierte, transparente Nase, mit Luft Paprika
Am Gaumen ausserordentlich fein und elegant 

93-95


Chateau Malescot-Saint-Exupery

Feine Nase, dunkle Frucht, etwas Paprika
Schöne Komplexität, wieder etwas Paprika, würzig

89-91


Chateau Rauzan-Segla

Intensive Nase, blumig, mentholisch-etherisch
Am Gaumen fein, transparent, sehr elegant

91-93


Chateau Beausejour-Becot

Sehr feine Nase mit iel Kirschfrucht
Schöne Frucht am Gaumen, wenn auch etwas plakativ 

90-92


Chateau Beausejour Duffau-Lagarosse

Der Wein duftet nicht, er stinkt. Trinken mag man das dann schon nicht mehr 

ohne Bewertung


Chateau Canon

In der Nase viel dunkle Frucht, Kirsche, fein
Am Gaumen sehr schöne Frucht, fest, salziges Finale 

91-93


Chateau Pavie-Macquin 

Schöne Nase, kräutrig (Cabernet Franc?), fein, Kirsche
Etwas alkoholische Schwere, Kirsche, etwas schwerfällig 

88-90


Fazit: Dass 2012 kein großer Jahrgang ist, merkte man auch in dieser Probe. In einem großen Jahr hätte man bei diesem Line-up mehr Bewertungen um und über 95 erwartet. Das heißt nicht, dass es nicht sehr schöne Weine ab. Allerdings kamen für meinen Geschmack die besten vom linken Ufer, das doch angeblich 2012 nicht so gut abgeschnitten hat. Meine Highlights waren Calon-Ségur (davon hättte ich gerne mehr im Keller) und Ducru-Beaucaillou (davon eigentlich auch, aber der ist halt auch teuer), gefolgt von Leoville-Poyferre. Die Weine des rechten Ufers fand ich auf hohem Niveau etwas enttäuschend. Beausejour Duffau-Lagarosse muss ich bei Gelegenheit nachverkosten um zu sehen, ob das (hoffentlich) nur ein Flaschenfehler war. Für Feytit-Clinet gilt eigentlich das gleiche, aber da ich davon keinen mehr habe und nach der Erfahrung hier nicht noch einmal viel Geld dafür ausgeben möchte, werde ich das wohl lassen.

Donnerstag, 18. Mai 2023

Das Vatertagsexperiment

Bei "Umbauarbeiten" im Weinkeller fiel mein Blick auf zwei Flaschen 2011er - Tonschiefer von Dönnhoff und Schiefergestein (in der Edition Tino Seiwert, die von Pinard de Picard vertrieben wurde). Mit dem Jahrgang 2011 habe ich so meine Probleme, aber zumindest probieren muss man ja doch mal. 

Ja, und dann erinnerte ich mich, dass ich die gleichen Weine auch aus 2013 und 2015 habe. Sechs Flaschen am gleichen Tag öffnen? Aber dann fiel mir ein, dass ja Vatertag war. Und wenn ich schon nicht mit dem Bollerwagen um die Häuser ziehe, kann ich ja wenigstens ein bisschen Riesling trinken

Und bevor sich jetzt jemand Sorgen macht: Nein. ich habe die Flaschen nicht leergetrunken. Nachdem das Foto gemacht wurde, habe ich nur noch aus einer Flasche nachgeschenkt. Welche? Das ist leicht zu erraten, wenn man die Notizen unten liest.



2011 Dönnhoff Riesling Tonschiefer  

Etwas dunkleres Gelb als die anderen Weine
Im Duft nicht ganz sauber. Neben etwas Frucht (Papaya?) ist da eine etwas unangenehme, an Plastik erinnernde Note
Wirkt am Gaumen müde und gezehrt, das macht so keinen Spaß.
Da hätte jetzt eigentlich eine Ersatzflasche hergemusst, aber das war die letzte 

keine Bewertung


2011 Schäfer-Fröhlich Riesling Schiefergestein Edition Tino Seiwert

Interessante Nase, gelbe und rote Früchte, ein Hauch Vanille
Das setzt sich am Gaumen fort, pikante Frucht, recht lang, könnte aber mehr Säure haben
Für die Nase alleine hätte es mehr Punkte gegeben, aber am Gaumen ist das einfach unspannend

84-86, bald trinken


2013 Dönnhoff Riesling Tonschiefer 

Recht ausgeprägter und spannender Duft nach knapp reifen gelben Früchten und Kräutern
Auch am Gaumen deutliche Kräuterprägung, knackig, gute Länge. 

86-88, bald trinken, da die Säure schon etwas auf dem Rückzug zu sein scheint


2013 Schäfer-Fröhlich Riesling Schiefergestein Edition Tino Seiwert

Eher vehaltener, aber delikater Duft nach grünem Apfel und gelben Früchten
Auch am Gaumen verhalten gelbfruchtig, gute Länge 

85-87, auch hier gilt: bald trinken


2015 Dönnhoff Riesling Tonschiefer

Ähnelt in der Nase dem 2013er: Deutliche Kräuternoten und knapp reife gelbe Frucht, dazu allerdings eine mineralische Komponente, die den Duft etwas komplexer macht
Tritt am Gaumen kraftvoller auf als der 2013er bei aber wiederum ähnlicher Aromatik: Nicht ganz reife gelbe Frucht und Kräuter, gute Länge, prägnante Säure verleiht Spannung

87-89, würde ich in den nächsten 2-3 Jahren trinken

 

2015 Schäfer-Fröhlich Riesling Schiefergestein Edition Tino Seiwert

Im Duft recht verhalten, wiederum mit einem Mix gelber und roter Früchte, das bereits den 2011er kennzeichnete
Die gleiche Aromatik findet sich am Gaumen; in der Säure eher zurückhaltend, worunter die Spannung etwas leidet. 

84-86, bald trinken 


Fazit: Dönnhoffs Tonschiefer fällt in 2011 leider völlig aus (mangels Ersatzflasche liess sich leider nicht prüfen, ob das nur ein Flaschenfehler war). In 2013 und 2015 kann er dagegen voll überzeugen. Insbesondere der 2015er bietet sehr viel für sein Geld (damals 12,50 ab Weingut). Die (im Vergleich zum Tonschiefer um einiges teureren) Schiefergesteine haben mich nicht abgeholt. Das mag nun allerdings an mir liegen - ich habe mit den Weinen von Schäfer-Fröhlich so meine Probleme und warte immer noch auf den ersten, der mich wirklich begeistert.

Sonntag, 14. Mai 2023

Interpretationssache

Xavier Ausàs war leitender Önologe bei Vega Sicilia, mithin also jemand, dem man zutraut, ordentlichen Wein zu machen. Mit dem Jahrgang 2016 hat er sich im Ribeira del Duero selbstständig gemacht. Es wird in jedem Jahr nur ein Wein (reinsortiger Tempranillo aus überwiegend alten Reben) erzeugt, die jeweilige "Interpretación" des Jahrgangs. Ein Dreier-Paket mit jeweils einer Flasche der Jahrgänge 2017, 2018 und 2019 habe ich probehalber gekauft.


 

2017 Ausas Interpretación

Sehr dunles, fask opakes Rot
Ausgeprägter Duft nach dunklen Früchten, Pflaume und deutlicher Gewürznote, etwas Vanille/Kokos vom Holzausbau (am zweiten Tag nicht mehr wahrnehmbar)
Wirkt am Gaumen schon recht rund, eine volle Ladung (extrakt)süßer Frucht, weiche Tannine, recht lang

89-91, düfte noch 5 Jahre in guter Form bleiben


2018 Ausas Interpretación

Sehr dunkles Rot mit leichtem Violettschimmer
In der Nase ausgeprägt, aber auch noch etwas kompakt wirkend, viel herbe dunke Frucht, Kirsche, etwas Kokos, Zartbitterschokolade 
Auch hier sehr viel Frucht, wieder mit Extraktsüße, aber durchaus frisch wirkend aufgrund einer feinen Säure, wieder weiches Tannin, langer fruchtig-säuerlicher Abgang

91-93, schon antrinkbar, Potential bis sicher 2030


2019 Ausas Interpretación

Dunkles Purpur mit deutlichem Violettschimmer
Im Duft genauso ausgeprägt wie der 2018er, aber noch etwas kompakter mit deutlichen Gewürznoten und viel frisch wirkender Frucht
Ähnliches Bild: Viel Frucht mit Extraktsüße (die am zweiten Tag allerdings deutlich weniger ausgeprägt ist), noch etwas verschlossener als beim 2018er, weiches Tannin, recht langes, herbes Finale  

90-92, ebenfalls bis ca. 2030


Fazit: Das sind sehr gute Weine. Am ersten Tag machten sie einen (auf hohem Niveau) etwas weichgespülten Eindruck, ohne Ecken und Kanten. Das hätte ich am zweiten Tag so nicht mewhr unterschrieben. Alle drei Weine sind jetzt schon gut trinkbar (aber bitte in Maßen - alle drei haben 15% Alkohol, was sie etwas anstrengend macht), haben aber sicher Potential für 5 und mehr Jahre. Der 2018er gefällt mir wegen seiner Säure am besten. Im Handel für etwa 50 Euro zu bekommen (was mir ehrlich gesagt zu viel ist - nachkaufen würde ich bei dem Preis nicht).