Mittwoch, 23. Dezember 2015

Kellerduell (3): Red Lights - Light Reds


Der diesjährige Wein der Deutschen Weinentdeckungsgesellschaft (der ich selbstverständlich von Anbeginn an angehöre) ist ein im Weingut Stein an der Mosel ausgebauter Spätburgunder, der über nur 11% Alkohol verfügt. Die Idee war, dem Riesling Kabinett einen trockenen Roten zur Seite zu stellen, der ebenfalls die Leichtigkeit des Seins verkörpert. 
Beim Verkosten vergleiche ich gerne. Daher habe ich dem diesjährigen "Fund" der Weinentdeckungs-gesellschaft einen 2014er Bourgogne Coulange La Vineuse zur Seite gestellt, der mit 11,5% Alkohol in einer ähnlichen Gewichtsklasse kämpft. Diesen Wein hatte vor einiger Zeit jemand bei Facebook besprochen (ich habe leider vergseen, wer es war) und ich habe mir daraufhin ein paar Flaschen davon besorgt. Das schien mir der ideale Partner für den "Red Light" zu sein.


2014 Bourgogne Coulange La Vineuse Grole Tete, Vini Viti Vinci
Helles Rot, am Rand rosa
In der Nase eine recht ausgeprägte und leider auch aufdringliche Frucht; rote Früchte (Himbeere) und etwas, das mich an Veilchenpastillen erinnert
Auch am Gaumen etwas aufdringliche und leicht dropsig wirkende Frucht, leichtgewichtig, kein spürbares Tannin. Wirkt auf mich auch nicht so, als würde sich der Wein noch großartig zum Positiven entwickeln.
80-82, bis 2018

2014 "Red Light" Spätburgunder Kabinett trocken, Weingut Stein
Helles Rot, das in Rosa übergeht
Wirkt in der Nase noch etwas unentwickelt, rote Früchte, Hagebutte(?)
Wirkt am Gaumen etwas ernsthafter als der Coulanges La Vineuse, rote Früchte, etwas Tannin und nichts dropsiges. Macht (mir) im Moment noch keinen richtigen Spaß, aber hier sehe ich Potential.
83-85+, bis 2020

Fazit: Ich denke nicht, dass das die Zukunft des Spätburgunders in Deutschland, dem Burgund oder sonstwo ist. Ich bin wirklich kein Freund von Alkoholmonstern, aber das hier ist dann doch etwas zu mager.


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