Sonntag, 29. November 2020

Chateau du Cèdre

Das Chateau du Cèdre in Cahors ist mir schon lange ein Begriff, aber ich habe noch nie einen der Weine produziert. Dabei gibt sich doch einer meiner Stammhändler alle erdenkliche Mühe, die Weine regelmäßig und in den höchsten Tönen anzupreisen (etwa "Weltklasse-Wein" für den Le Cèdre 2016). Also wollte ich dann doch mal einen Versuch starten. Es gibt meines Wissens fünf "reguläre" Rotweine, angefangen vom "Marcel" für knapp 6 Euro über den 2 Euro teureren "Héritage" und den "Chateau du Cèdre" zu 15,50 bis hin zu den Spitzenweinen "Le Cèdre" (33 Euro) und der mehr als doppelt so teuren "Grande Cuvée". Daneben gibt es ungeschwefelte Weine, die als "Extra Libre" bezeichnet werden. Alle Weine bestehen ganz oder ganz überwiegend als Malbec, teilweise mit kleinen Beimischungen von Merlot. Die Rebsorte Malbec hat angeblich in Cahors ihre Heimat (und wird hier eher als Cot bezeichnet). Das bekannteste Anbaugebiet ist jedoch heutzutage Mendoza in Argentinien.

Zum Probieren gekauft habe ich mir die Nr. 2 und 4 der "regulären" Roten, also den Héritage und den Le Cèdre, jeweils aus dem als sehr gut geltenden Jahr 2016.

 


 

 

2016 Cèdre Héritage
Recht dunkles Rot mit ganz leichtem Violettschimmer
In der Nase recht intensiv, aber eher einfach gestrickt, dunkle Früchte, Maraschino-Kirsche, etwas Vanille
Wirkt am Gaumen sehr rund mit weichem Tannin, einer schönen und leicht säuerlichen Frucht, eher kurz
Gut gemachter, leicht rustikaler Wein, der für seinen Preis (unter 8 €) ordentlichen Gegenwert bietet.
84-86, bis 2022

2016 Le Cèdre
Dunkles Rot mit recht deutlichem Violettschimmer
In der Nase komplexer und vielschichtiger als der Héritage, aber mir durchaus ähnlicher Aromatik: dunkle Früchte, eingelegte Kirschen, aber auch kräutrige Noten
Kraftvoller Auftakt am Gaumen, saftige Frucht, der eine feine Säureader Frische verleiht. Noch recht viel reifes Tannin, das dem Wein Struktur verleiht, deutlich länger als sein "kleiner Bruder".
88-90, bis 2030+

Fazit: Beides sind in ihrer jeweiligen Kategorie gute Weine, aber IMHO keine Preis-Leistungs-Wunder


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