Donnerstag, 22. Oktober 2020

Klassenunterschied?

Zu Clos Fourtet, einem Premier Grand Cru Classé B aus Saint-Émilion, habe ich eigentlich keine Beziehung und habe auch noch nie einen Wein des Gutes getrunken. Aber ich habe, warum auch immer, sechs Flaschen des 2008ers subskribiert. Gestern habe ich dann endlich die erste Flasche geöffnet - und war "underwhelmed".  Ich wollte dann wissen, ob das am Wein oder am Jahrgang liegt (obwohl 2008 jetzt nicht direkt als schlecht gilt) und habe daher heute den 2008er Pavie Macquin geöffnet. Das Ergebnis des Vergleichs war ziemlich eindeutig.

 


 

 

2008 Clos Fourtet

Mittleres bis dunkles Rot
In der Nase florale Noten, dunkle Früchte (Brombeeren), etwas nasser Stein, das Ganze von eher mittlerer Intensität. Am dritten Tag wirkt das intensiver und es kommen rotfruchtige Nuancen hinzu.
Am Gaumen eher zurückhaltend, nicht sehr ausgeprägte Frucht und eher verhaltenes Tannin. Auch hier wirkt der Wein am dritten Tag intensiver und nachhaltiger.
Am ersten Tag notierte ich "Das ist ein schöner Wein, aber wenn 1er Grand Cru Classé auf dem Etikett steht, erwartet man doch etwas mehr." Am dritten Tag präsentierte der Wein sich dann besser. Die nachfolgende Bewertung ist entsprechend angepasst.   
90-92, bis 2025+


2008 Chateau Pavie Macquin

Mittleres bis dunkles Rot, leichte Randaufhellung mit Orange-Noten
In der Nase recht ausgeprägt, rote und dunkle Früchte, auch florale Noten; wirkt noch etwas monolithisch und wenig ausdifferenziert. Am zweiten Tag schälen sich rotfruchtige Noten heraus, etwas Tabak.
Am Gaumen konzentriert; intensive, aber noch nicht ganz aufgefächerte Fruchtnoten, viel (reifes) Tannin, lang,ein Kraftpaket. 
Sehr schöner Wein mit Potential, aber eher auf der mächtigen Seite 
92-94, bis 2030+ 


Fazit: Anfangs schien mir das ein echter Klassenunterschied zu sein, aber der Clos Fourtet legte über zwei Tage zu und konnte den Abstand zumindest verringern.

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