Freitag, 9. September 2016

Steinrieg(e)l


Heute ging es zwei Neuankömmlingen an den Korken. Seit einer großartigen Probe mit 2010er Smaragden haben es mir die Weine von Prager angetan. Daher habe ich ein paar Flaschen 2015er von meinen Favoriten (Grüner Veltliner Stockkultur Achleiten und Riesling Wachstum Bodenstein) eingekellert. Und bei der Gelegenheit habe ich probehalber auch das Riesling Federspiel Steinriegl gekauft. Und "zufällig" kam kürzlich auch ein Riesling Steinriegel vom Weingut Potzinger aus der Steiermark hier an, den ich aus Neugier mitbestellt hatte. Riesling aus der Steiermark hatte ich nämlich noch nicht. Und was lag nun näher, als eine kleine Steinrieg(e)l-Probe zu machen? 


2015 Prager Riesling Steinriegl Federspiel
Mittleres Gelb
In der Nase ausgeprägt gelbfruchtig, Aprikose, Mirabellen, mit Luft nuancierter.
Auch am Gaumen gelbfruchtig, wieder Aprikose, passende Säure, noch verschlossen, Potential.
86-88+, 2017-2020

2015 Potzinger Riesling Steinriegel
Ebenfalls mittleres Gelb
In der Nase noch etwas ausgeprägter als der Prager; etwas Pfirsisch, Kräuter, aber auch eigentlich Sauvignon-typische Noten wie Johannisbeerblätter.
Am Gaumen exotische Frucht, wieder Johannisbeerblätter, leicht herbe Note, ordentliche Länge.
Das ist ein durchaus schöner Wein, aber ich hätte blind ziemlich sicher auf Sauvignon getippt. Ich habe extra nochmal auf die Flasche geschaut - es steht Riesling drauf.
86-88, -2020

Fazit: Der Steinriegl von Prager ist ein schöner, klassischer Riesling, der schon Spaß macht, aber von ein paar Monaten Flaschenreife profitieren dürfte. Den Fast-Namensvetter aus der Steiermark finde ich zwar durchaus gut, aber nicht rieslingtypisch. Mich würde wirklich interessieren, ob erfahrenere Verkoster als ich das blind als Riesling identifizieren würden.

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