Freitag, 26. Februar 2016

Weinrallye #95 - Wein und Speisen


Da das der erste Beitrag zur Weinrallye in diesem Blog ist, erläutere ich kurz, was die Weinrallye ist.  Es ist ein Blog-Event, bei dem jeden Monat ein Thema festgelegt wird und dann jeder, der mitbloggen möchte, auf seinem Blog einen Beitrag zu diesem Thema veröffentlicht. Das ganze dient ausschließlich dem Spaß an der Sache, und die Tatsache, dass es die Weinrallye seit 2007 gibt, belegt, dass offenbar viele Teilnehmer viel Spaß daran haben. Wer mehr darüber wissen (oder viele Beiträge zum jeweiligen Thema der Rallye lesen möchte), kann sich in bei der Facebook-Gruppe der Weinrallye informieren: https://www.facebook.com/groups/118980228114953/. So, nun aber zum eigentlichen Beitrag.

"Wein und Speisen" ist ein schwieriges Thema. Natürlich, sonst müßte man ja nicht so viel darüber reden und es zum Thema der Weinrallye machen. Ich bin immer etwas erstaunt, wenn ich in Preislisten von Winzern oder Händlern sehr detaillierte Vorschläge sehe. So etwas wie: "Speiseempfehlung: gegarter Zander vom Neusiedler See mit grünem Spargel und Petersilkartoffeln" (ich verrate jetzt nicht, wo ich das abgeschrieben habe; wer es wissen will, kann ja gugeln...). Das kochen wir eher selten. Dann brauche ich diesen Wein also schonmal nicht zu kaufen.

Aber selten, ganz selten, probiere ich einen Wein und weiß sofort, was dazu gegessen werden muß. Um eine solche Begebenheit geht es hier. Meine Eltern machen regelmäßig im Spätsommer Urlaub im Markgräflerland. Vorletztes Jahr haben wir an einem sonnigen Freitag spontan beschlossen, sie dort zu besuchen. Wir haben uns also morgens in Siegburg in den ICE gesetzt uns sind nach Müllheim gefahren (wo der ICE wegen irgendwelcher Bauarbeiten tatsächlich hielt). Dort angekommen und abgeholt, haben wir den Nachmittag im wesentlichen auf der mediterranen Terrasse des Weinguts Dörflinger verbracht und dort das Sortiment rauf- und runterprobiert. Da wir zwischenzeitlich dort auch noch Besuch von zwei Bekannten hatten, die spontan aus Freiburg dazukamen, war das eine sehr gesellige Runde:



Irgendwann kam dann der trockene Gewürztraminer auf den Tisch. Das ist jetzt nicht so das Mainstream-Getränk, aber deswegen muss es ja nicht schlecht sein. Dieser (eine 2013er Spätlese aus dem Müllheimer Reggenhag) war sogar ausgesprochen gut und (da seinerzeit im September 2014 noch sehr jung) mit einer schönen Frische ausgestattet. Man kann das sehr gut als Aperitiv trinken. Aber meine Assoziation war sofort, dass man dazu mit Speck und Munsterkäse überbackene Kartoffeln essen solle. Der spätere Praxistest hat das dann bestätigt.



Falls es jemand ausprobieren möchte: Hier ist das Rezept (für 4-6 Personen). Ich habe leider gerade kein Bild zur Hand, sieht aber sehr lecker aus :-)
1 kg kleine, festkochende Kartoffeln
300g Munster (gute Qualität, das ist sehr wichtig!)
1 Packung Bacon
Olivenöl
Grobes Salz
Pfeffer
Majoran
Kümmel
Frische glatte Petersilie

Die Kartoffeln kochen und pellen, längs halbieren.
Ein Backblech mit Olivenöl bestreichen und dann mit dem Salz und Pfeffer bestreuen. Die Kartoffeln mit der Schnittfläche nach oben darauflegen und dann noch einmal salzen und pfeffern und mit Majoran bestreuen.
Den Munster in Scheiben schneiden und auf die Kartoffeln legen.
Den Kümmel im Mörser zerkleinern und zusammen mit der Petersilie auf die Kartoffeln geben. Den Bacon darauflegen.
Im vorgeheizten Ofen bei 220 Grad garen, bis der Käse zelaufen ist und der Bacon sich kräuselt.

4 Kommentare:

  1. Zugegeben, ich finde gegarten Zander mit grünem Spargel und Kartoffeln nicht wirklich eine detaillierte Speisenbeschreibung....da fehlen Aromen, Gewürze, Zubereitungsart....Aber das Beispiel mit der mit Munster und Speck gratinierten Kartoffel zum Gewürztraminer, das ist einfach, gut vorstellbar, gelungen.

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  2. Das Weingut Dörflinger kannte ich noch nicht. War der trockene Gewürztraminer Spätlese nicht etwas zu oppulent?

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    1. Thomas, damals fand ich den Wein definitiv nicht zu opulent. Da hat vielleicht auch die jahrgangstypisch hohe Säure mitgeholfen und dem Wein Balance verliehen. Das Weingut Dörflinger war übrigens einer der "Trocken-Pioniere" in Baden und hat schon in den Achtzigerjahren ausschließlich trockene Weine produziert. Meine Eltern sind da seit Jahrzehnten Stammkunden, daher kenne ich die Weine ganz gut.

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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